Der K-Tipp und die TV-Sendung «Kassensturz» schickten zehn Zweierzelte ins Labor: neun Igluzelte und ein Einbogenzelt. Die Experten prüften, ob die Zelte wasserdicht und wie gut belüftet sie sind. Zudem untersuchten sie die Robustheit der Zelte und ob sie sich leicht aufstellen lassen. Wenn es dunkel ist oder regnet, ist ein einfacher und schneller Aufbau wichtig.
Testsieger ist das «Skyrocket II» von Jack Wolfskin: Die Zeltwände schützten sehr gut vor Regen und waren robust. Die Zeltstangen waren allerdings etwas weniger stabil als die der meisten anderen Produkte im Test. Auch die Atmungsaktivität und die Belüftung waren nur genügend. Dafür schnitt das Wolfskin-Modell bei der Handhabung zusammen mit dem «Taurus 2» von Vaude am besten ab. Das «Skyrocket II» liess sich einfach auf- und abbauen sowie verstauen. Dank grossem Beutel muss man das Zelt beim Einpacken nicht stramm zusammenrollen. Mit rund 370 Franken ist das Wolfskin-Modell das teuerste Produkt im Test.
Die drei günstigsten Zelte erreichten keine gute Gesamtnote. Die Zelte von Activebase (rund 40 Franken) und Trevolution (rund 80 Franken) fielen bei der Prüfung der Dichtigkeit durch. Weder der Zeltboden noch das Aussenzelt hielten im Labor dem Wasserdruck stand. Beim Trevolution-Modell perlte Regen vom Aussenzelt nicht ab, der Stoff wurde nass. Dafür gab es die Note «ungenügend».
Das Einbogenzelt «Siskin 2» von High Peak für ebenfalls rund 80 Franken verpasste nur knapp eine gute Gesamtnote: Mit einem Gewicht von 1,6 Kilo ist es sehr leicht, und es liess sich in weniger als fünf Minuten aufbauen. Nachteil von «Siskin 2»: Laut den Experten bietet es zu wenig Platz für zwei Personen.
Gutes Zelt für wenig Geld
Das günstigste gute Zelt ist das «Trek MT 100 2» der Decathlon-Marke Forclaz für 110 Franken: Es war wasserdicht und einfach zu handhaben. Allerdings war das Zelt wie andere Modelle nicht atmungsaktiv genug. Dampf gelangte nur schlecht nach aussen. Zudem gab es neben dem Eingang nur einen einzigen Belüftungsschlitz. Zum Vergleich: Das Zelt von High Peak hat vier Schlitze.
Tipp: Es kann sich lohnen, vor dem Kauf eines Zeltes die Preise zu vergleichen. Das Modell von Jack Wolfskin etwa, das beim Einkauf für den Test auf der Website des Herstellers rund 370 Franken kostete, gibt es auch günstiger. So war das «Skyrocket II» Mitte Mai bei Campz.ch für knapp 271 Franken zu haben – also etwa zum gleichen Preis wie das zweitplatzierte «Latitude 2» von Salewa (269 Franken bei Galaxus.ch). Kurz vor Redaktionsschluss dieser K- Tipp-Ausgabe kostete das Salewa-Zelt bei Galaxus noch 229 Franken.
Der Hersteller des ungenügenden Produkts Activebase schreibt, man ersetze das Zelt durch ein neues Modell. Vaude hält zur ungenügenden Note bei Atmungsaktivität und Belüftung fest, bei diesem Modell habe man auf weitere Belüftungsschlitze und Abdeckungen verzichtet, um den Schutz vor Gewitter zu verbessern und Gewicht zu sparen.
Alternativen zum Campingplatz
Wer sein Zelt irgendwo im Freien aufstellen möchte, sollte beachten: Wildes Campieren ist nicht überall erlaubt (K-Tipp 12/2020). Die Regeln sind je nach Kanton unterschiedlich, zum Teil je nach Gemeinde. Grundsätzlich gilt: Auf privaten Grundstücken ist die Zustimmung des Eigentümers nötig. Eine Alternative zum wilden Campieren ist das sogenannte Glamping. Dabei kann man Ferien mitten in der Natur geniessen, aber von den Bequemlichkeiten eines Hotels profitieren («Saldo» 10/2021). Ein Überblick zu Glamping-Angeboten ist auf Myswitzerland.com zu finden.
So hat der K-Tipp getestet
Das Labor PZT in Wilhelmshaven (D) hat im Auftrag von K-Tipp und «Kassensturz» zehn Zweierzelte geprüft. Neun davon waren Iglu- oder Kuppelzelte, bei denen zwei Gestängebögen über der Grundfläche die Blache aufspannen. Sie sind freistehend und können zur Not auch ohne Heringe aufgestellt werden. Zusätzlich wurde ein Einbogenzelt geprüft: Das «Siskin 2» von High Peak hat nur einen Bogen, über den die Zeltblache gespannt wird. Die Prüfkriterien:
- Wasserdichtigkeit Die Experten prüften, wie lange das Aussenzelt sowie der Boden einem bestimmten Wasserdruck standhalten. Mit simuliertem Regen klärten sie, ob die Nähte, Abdichtungen und Reissverschlüsse Wasser ins Zelt eindringen lassen.
- Atmungsaktivität und Belüftung Wie gut gelangt der im Zelt entstehende Dampf nach aussen? Sind genügend Belüftungsmöglichkeiten vorhanden?
- Reissfestigkeit Wie reissfest sind Zeltwände und Nähte? Diese Prüfung wurde nach einer künstlichen UV-Alterung durch Sonneneinstrahlung während 400 Stunden einmal wiederholt.
- Durchstichfestigkeit Besteht die Gefahr, dass spitze Steine den Boden oder das Aussenzelt beschädigen?
- Robustheit Zeltstangen Wie schnell brechen die Zeltstangen für Haupt- und Vorzelt?
- Handhabung und Nutzung Wie einfach lässt sich das Zelt auf- und abbauen? Kann es problemlos wieder eingepackt werden? Ist die Aufbauanleitung brauchbar? Wie angenehm ist es, das verpackte Zelt zu tragen? Kann man sich im Zelt gut bewegen?