Nur ein Gerät ist einfach zu bedienen
Blu-ray-Abspielgeräte sind die Nachfolger der DVD-Player. Ihre Bildqualität ist meist sehr gut. Schwächen gibts bei der Handhabung.
Inhalt
- Technische Details zu den getesteten Geräten
- Tabelle selbst gewichten
K-Tipp 19/2010
14.11.2010
Letzte Aktualisierung:
02.03.2011
Jeannette Büchel
Kino-Feeling in der eigenen Stube wird günstiger: Die Preise für hochauflösende Fernseher und Abspielgeräte sinken stetig. Blu-ray-Spieler gibts schon für unter 200 Franken. Wer Filme in Blu-ray-Qualität anschauen möchte, braucht für ein optimales Bild neben dem Abspielgerät einen Full-HD-Fernseher.
Am besten mit einer Diagonale von mindestens 80 Zentimetern – bei kleineren Bildschirmen kommen die Vorteile des Mediums kaum zum...
Kino-Feeling in der eigenen Stube wird günstiger: Die Preise für hochauflösende Fernseher und Abspielgeräte sinken stetig. Blu-ray-Spieler gibts schon für unter 200 Franken. Wer Filme in Blu-ray-Qualität anschauen möchte, braucht für ein optimales Bild neben dem Abspielgerät einen Full-HD-Fernseher.
Am besten mit einer Diagonale von mindestens 80 Zentimetern – bei kleineren Bildschirmen kommen die Vorteile des Mediums kaum zum Tragen. Blu-ray-Filme sind im Vergleich zum Vorgängermedium DVD etwa fünfmal so hoch aufgelöst und können wie im Kino mit 24 Bildern pro Sekunde abgespielt werden. Blu-ray-Abspielgeräte sind abwärtskompatibel, sie spielen also auch DVDs ab.
Das Labor Müller-BBM in Planegg bei München (D) hat getestet, wie es um die Qualität der DVD-Player-Nachfolger bestellt ist. Im Test vertreten sind acht häufig verkaufte Geräte mit Preisen zwischen 199 und 499 Franken. Bewertet wurden Bildqualität, Handhabung, Vielseitigkeit und Stromverbrauch (siehe unten).
Fazit: Sechs der acht Geräte erhalten das Gesamturteil «gut», zwei sind nur «genügend». Testsieger mit der Gesamtnote 5,3 ist das Sony-Abspielgerät BDP-S370. Der mit 499 Franken teuerste Player im Test, der Sharp BDHP 90S, erreichte nur das Gesamturteil «genügend».
Handhabung lässt zu wünschen übrig
Punkto Bildqualität beim Abspielen von Filmen gibt es bei keinem Gerät etwas auszusetzen. Die Tester verteilten bei diesem Kriterium allen Playern sehr gute Noten. Dasselbe gilt für die Wiedergabe von Fotos.
Eine Ausnahme ist hier das Samsung-Gerät: Es zeigt Fotos nur unscharf an.Weniger rosig sind die Ergebnisse in Sachen Handhabung: Nur Testsieger Sony erreichte bei diesem Prüfpunkt insgesamt ein gutes Ergebnis. Bedient werden die Geräte alle mittels Fernbedienung und Menü am Bildschirm.
Dieses Benutzermenü ist nicht bei allen Playern verständlich aufgebaut. Beim Pioneer-Gerät etwa ist es unübersichtlich und reagiert träge. Auch die Fernbedienung beim Pioneer-Player hat nicht wirklich überzeugt: Sie ist gross und unhandlich, die Beschriftungen sind nicht gut lesbar. Gut waren hingegen die Fernbedienungen von Sony, Samsung und LG.
Wenn das Gerät zum ersten Mal in Betrieb genommen wird, kann man sich mit einem Assistenten durch die Installation führen lassen. Panasonic, Sony, Philips und Samsung bieten diesen Dienst an, bei allen andern Geräten fehlt der Installationsassistent.
Beim Sharp-Gerät ist als Standardsprache Englisch eingestellt und muss manuell geändert werden. Trennt man das Gerät vom Stromnetz, setzt es die Sprache auf Englisch zurück.
Die Displays zeigen immer weniger an
Fällt die Fernbedienung aus, lassen sich die meisten Player nicht mehr sinnvoll bedienen, die Disks lassen sich mit den Einstellmöglichkeiten am Gerät selbst meist nicht abspielen. Das Sharp-Gerät verfügt bis auf Ein-/Ausschalten und Disk-Auswurf keine Bedienelemente.
Auch die Displays werden im Vergleich zu älteren DVD- oder CD-Playern immer spartanischer. Angezeigt wird wenn überhaupt nur die Laufzeit des Films. Die Blu-ray-Player können ans Internet angeschlossen werden.
Das eröffnet zusätzliche Möglichkeiten. Man kann zum Beispiel BD-Live nutzen. Das ist ein interaktives Zusatzangebot zu den Blu-ray-Filmen, mit dem sich Trailer oder kleine Spiele zum Film herunterladen lassen.
DLNA steht für Digital Living Network Alliance und bietet eine weitere Anwendung: Wenn andere Geräte im Haushalt auch über diesen Standard verfügen, lassen sich die Daten gemeinsam nutzen. Sony, Philips, Samsung und LG haben DLNA integriert.
Einige Geräte bieten Zugriff auf Streaming-Dienste wie Youtube oder Sevenload. Als einziges Gerät im Test verfügt Philips über einen echten Internet-Browser. Aber: Die Bedienung funktioniert nur mit Fernbedienung und ist umständlich.
Bei manchen Playern brauchen Filmliebhaber viel Geduld: Die Disk-Startzeiten sind zum Teil ungewöhnlich lang. So vergehen beim Pioneer-Gerät 31 Sekunden vom Einfahren der Klappe bis zum ersten Bild. Auch bei Panasonic und Sharp wartet man über 20 Sekunden. Weniger als 15 Sekunden brauchen Sony, Samsung und LG.
Drei Abspielgeräte im Test sind 3D-fähig: Philips, Samsung und Sharp. Die Experten haben auch die 3D-Bildqualität geprüft und sie bei allen drei Geräten als gut beurteilt.
Wer die Filme in dreidimensionaler Qualität schauen will, braucht dafür ausser einem kompatiblen Abspielgerät aber noch einen 3D-Fernseher, eine passende Brille und 3D-Filmmaterial. Die Auswahl an Filmen ist im Moment noch klein.
Die Vor- und Nachteile der Geräte im Überblick
Sony BDP-S370
- Benutzerfreundliches Menü
- Übersichtliche Fernbedienung
- Niedriger Stromverbrauch im Standby-Modus
- Firmware-Update über Internetverbindung des Players möglich
- Digitaler elektrischer und optischer Audioausgang
- Kompatibel mit vielen Video- und Audioformaten
- Umfangreicher Zugriff auf Internet-Services
- USB-Buchse an Gerätefront und -rückseite für Wiedergabe von Multimediadateien
- Integrierter DLNA-Client
- Für Nutzung von BD-Live ist ein externer USB-Speicher nötig
- Nicht 3D-fähig
- Kein HDMI-Kabel mitgeliefert
LG BD 570
- Übersichtliche Fernbedienung
- USB-Buchse für Wiedergabe von Multimediadateien
- Digitaler elektrischer und optischer Audioausgang
- Integriertes WLAN
- Firmware-Update über Internetverbindung des Players möglich
- Kompatibel mit vielen Musik-formaten
- Integrierter DLNA-Client
- Niedriger Stromverbrauch im Standby-Modus
- Für Nutzung von BD-Live externer USB-Speicher nötig
- Nicht 3D-fähig
- Kein HDMI-Kabel mitgeliefert
Samsung BD-C5900
- USB-Buchse für Wiedergabe von Multimediadateien
- Digitaler optischer Audioausgang
- 3D-fähig
- Firmware-Update über Internetverbindung des Players möglich
- Kompatibel mit vielen Video-formaten
- Integrierter DLNA-Client
- Sehr gute Fehlerkorrektur
- Umfangreicher Zugriff auf Internetservices
- Schnellste Startzeiten für Disks
- Für Nutzung von BD-Live externer USB-Speicher nötig
- Kein HDMI-Kabel mitgeliefert
- Fotos werden unscharf wiedergegeben
Philips BDP7500B2/12
- Analoge Tonausgänge
- USB-Buchse an Gerätefront und -rückseite für Wiedergabe von Multimediadateien
- Digitaler elektrischer und optischer Audioausgang
- Nutzung von BD-Live ohne externen Speicher möglich
- 3D-fähig
- Firmware-Update über Internetverbindung des Players möglich
- Kompatibel mit vielen Video- und Audioformaten
- Integrierter DLNA-Client
- Umfangreicher Zugriff auf Streaming/Internet-Services (inkl. echten Webbrowsers)
- Gute Fehlerkorrektur
- Kein HDMI-Kabel mitgeliefert
Onkyo BD-SP308
- USB-Buchse für Wiedergabe von Multimediadateien
- Digitaler elektrischer Audioausgang
- Kurze Startzeit, wenn Gerät vom Stromnetz getrennt war
- Für Nutzung von BD-Live externer USB-Speicher nötig
- Kein digitaler optischer Audioausgang
- Nicht 3D-fähig
- Kein HDMI-Kabel mitgeliefert
- Keinerlei Angaben zur Möglichkeit von Firmware-Update
- Kein Zugriff auf Internetdienste oder DLNA-Server im Heimnetz
Panasonic DMP-BD65EG-K
- USB-Buchse für Wiedergabe von Multimediadateien
- SD-Kartenleser
- Digitaler optischer Audioausgang
- Firmware-Update über Internetverbindung des Players möglich
- Wiedergabe von DVD-RAM möglich
- Nicht 3D-fähig
- Kein Zugriff auf DLNA-Server im Heimnetz
- Für Nutzung von BD-Live SD-Speicherkarte nötig
- Kein digitaler elektrischer Audioausgang
- Kein HDMI-Kabel mitgeliefert
- Nur wenige Musik-, Video- und Fotoformate abspielbar
- Fehlerkorrektur ist nur «genügend»
Sharp BDHP90S
- Buchse für Wiedergabe von Multimediadateien
- 3D-fähig
- Digitaler optischer Audioausgang
- Integriertes WLAN
- Firmware-Update über Player möglich
- Kein digitaler elektrischer Audioausgang
- Kein HDMI-Kabel mitgeliefert
- Nur Kurzanleitung mitgeliefert
- Nur sehr wenige Videoformate abspielbar
- Kein Zugriff auf Internetdienste oder DLNA-Server im Heimnetz
- Schlechteste Fehlerkorrektur bei Wiedergabe von DVD
- Ungenügende Noten für Erstinbetriebnahme
- Kein Display und keine Bedienung am Gerät
Pioneer BDP-330
- USB-Buchse für Wiedergabe von Multimediadateien
- Digitaleraler optischer Audioausgang
- Firmware-Update über Player möglich
- Kein digitaler elektrischer Audioausgang
- Für Nutzung von BD-Live externer USB-Speicher nötig
- Nicht 3D-fähig
- Kein HDMI-Kabel mitgeliefert
- Nur wenige Video-, Musik- und Fotoformate abspielbar
- Kein Zugriff auf DLNA-Server im Heimnetz
- Menüstruktur und Fernbedienung unübersichtlich
- Mit Abstand längste Einlesezeiten für Disks