Blau, grün, pink, violett und orange: Leuchtmarker gibt es in den unterschiedlichsten Farben. Gelb ist jedoch mit Abstand am beliebtesten.
Der K-Tipp hat deshalb zwölf gelbe Leuchtmarker ins Labor geschickt (siehe «So wurde getestet»). Eingekauft wurden die Stifte bei Grossverteilern, im Warenhaus und im Bürofachhandel.
Die meisten Stifte kosten zwischen Fr. –.50 und Fr. 1.90. Unter den Produkten im Test sind zwei vergleichsweise teure Schreiber, die neben dem Markieren über Spezialfunktionen verfügen:
Der Post-It-Index (Fr. 3.90) hat 50 Markierstreifen zum Aufkleben integriert; der Pilot Frixion light (Fr. 3.80) kann wieder ausradiert werden. Fazit des Tests: Nur zwei der zwölf Leuchtstifte erreichen ein sehr gutes Gesamturteil.
Das sind der Markführer Stabilo Boss und der Staedtler Textsurfer Classic. Sechs weitere Stifte erhalten eine «gute» Gesamtnote, vier sind nur «genügend».
Erstaunliche Unterschiede zeigten sich im Test
bei der Ergiebigkeit. Die Laborexperten haben in einem Dauertest ermittelt, welche Fläche markiert werden kann, bis den Stiften die Tinte ausgeht. Diese Fläche sowie die Füllmenge der Stifte sind in die Ergiebigkeitsnote eingeflossen.
Am längsten liefert der Stabilo Boss Farbe. Er erreichte hier die Spitzennote von 5,7. Mit 5,5 ebenfalls sehr gut waren Staedtler Textsurfer Classic und Migros Papeteria. Ungenügend waren hingegen Office World, Post-It Index und Pilot Frixion light.
Zum Vergleich: Mit dem Testsieger Stabilo Boss kann man in gleichbleibend hoher Qualität eine Fläche von 1250 Quadratzentimetern markieren – das entspricht zwei A4-Seiten.
Der Post-It Index und der Office-World- Leuchtmarker liefern hingegen nur Tinte für eine Fläche von 350 Quadratzentimetern, das ist etwas mehr als eine A5-Seite.
Mager ist das Ergebnis beim Pilot Frixion light: Er markiert gerade mal rund 150 Quadratzentimeter, also etwas mehr als die Oberfläche eines Tennisballs.
Max Grunauer von der Pilot-Vertreiberfirma Plumor hält dem entgegen, dass das wichtigste Argument für den Frixion light im Test unbeachtet bleibt: «Das ist der einzige radierbare Leuchtmarker auf dem Markt.»
Deckel drauf, sonst trocknen zwei aus
Schnell kann es passieren, dass man nach dem Schreiben vergisst, die Kappe auf den Leuchtmarker zu setzen. Die Laborfachleute haben geprüft, ob die Leuchtstifte noch schreiben, nachdem sie 3 und 15 Stunden offen herumgelegen haben.
Einige haben damit keine Mühe. Pelikan, Faber Castell, Migros MBudget und Office World waren selbst nach 15 Stunden nicht ausgetrocknet und funktionierten tadellos. Alle anderen Marker brauchten einige Zeit, bis sie wieder Tinte lieferten.
Meist hilft es, wenn man die Kappe aufsetzt und dann einige Stunden wartet. Bei Stabilo Swing Cool und Luxor Jumbo Hi-Liter nützte dies allerdings gar nichts. Sie waren ausgetrocknet, nachdem sie 15 Stunden ohne Deckel herumgelegen hatten.
Frixion light: Spitze auf dünnem Papier
Ideal ist es, wenn die Leuchtstifte auf dünnem wie auf dickem Papier gleich gut markieren, also mit verschiedenen Unterlagen gut klarkommen. Gerade bei dünnem Papier sollte die Tinte nicht auf die Rückseite durchdrücken.
Der einzige Stift, der sich für dünnes Papier sehr gut eignet, ist der Pilot Frixion light. Anders ist das beim Post-It Index: Auf dünnem Papier schimmert die Tinte durch. Wer einen Tintenstrahldrucker zu Hause hat, hat bestimmt schon die Erfahrung gemacht, dass die Tinte auf den Ausdrucken beim Markieren verschmiert wird.
Das ist mit fast allen getesteten Leuchtstiften passiert. Deshalb erhielten sie bei diesem Prüfpunkt nur eine genügende Note. Eine Ausnahme gibt es aber: Der Staedtler Textsurfer Classic markiert auch Tintenstrahlausdrucke, ohne sie stark zu verschmieren.
So wurde getestet
Das Labor PZT in Wilhelmshaven (D) hat zwölf Leuchtmarker u. a. auf Folgendes getestet:
- Wie ist der Farbfluss bei zügigem Markieren? Kleckst der Marker beim An- und Absetzen?
- Schimmert die Tinte durch, wenn auf sehr dünnem oder sogar auf dickem Papier markiert wird?
- Wie hoch ist die Leuchtintensität der Schreiber?
- Sind die Ränder klar definiert oder fransen sie aus?
- Ergiebigkeit: Wie viele Quadratzentimeter lassen sich in gleichbleibend guter Qualität markieren?
- Trocknet der Marker ohne Kappe aus? Wie lange dauert es, bis er danach wieder schreibbereit ist?
- Verschmiert die Markierung?
- Verschmiert die Schrift auf Tintenstrahlausdrucken?
Nachfüllen schont die Umwelt, nicht aber den Geldbeutel
Vier der getesteten Leuchtstifte lassen sich wieder auffüllen: Stabilo Boss, Staedtler Textsurfer Classic, Pelikan Textmarker 490 und Edding 24 Highliter: Dazu stellt man die Stifte mit der Spitze nach unten in den Tintenbehälter (siehe Bild im pdf-Artikel).
Nach etwa neun Stunden hat sich ein Stift mit Leuchttinte vollgesogen. Die Laborexperten haben den Nachfüllvorgang getestet. Ihr Fazit: Weder wird dabei Flüssigkeit verschüttet, noch schmiert man sich die Finger mit Tinte voll.
Für Stabilo-Boss-Leuchtstifte gibt es eine Nachfüllpatrone. Sie wird auf den Stift gesteckt, die Tinte dann herausgedrückt. Der K-Tipp hat nachgerechnet, was einmal nachfüllen kostet: Es ist gleich teuer wie der Kauf eines neuen Stifts – manchmal gar noch teurer.
Bei Edding kostet ein neuer Stift Fr. 1.40, eine Auffüllung ebenso. Für einen neuen Staedtler Textsurfer zahlt man Fr. 1.90, fürs Auffüllen Fr. 2.10. Eine Nachfüllpatrone für den Stabilo Boss gibts für 90 Rappen.
Das ist zwar günstiger als der Stift, der zwischen Fr. 1.10 und 1.40 kostet. Allerdings hat es in der Nachfüllpatrone nur 3 ml Tinte, im Originalstift hingegen 4,9 ml. Will man den Stift ganz füllen, kostet das Fr. 1.45.
Das Nachfüllen der Leuchtmarker macht also rein aus ökologischer Sicht Sinn. Geld spart man damit nicht. Leuchtstifte landen demzufolge massenhaft im Abfall, obwohl sie noch brauchbar wären.
Im Test zeigte sich nämlich, dass die Markerspitzen nach dem Dauertest noch in gutem Zustand waren. Wer die Umwelt schonen möchte, kann sich auch für den Edding 24 Highliter entscheiden: Er besteht überwiegend aus rezykliertem Material und Holzabfällen.