Nutella ist der Klassiker unter den Haselnuss-Brotaufstrichen. Doch der Marktführer kam im Test von «Saldo» und «Kassensturz» nicht gut weg. Zusammen mit zwei anderen Aufstrichen fiel er durch und erhielt die Note «ungenügend». Ein Grund: Nutella besteht zu 60 Prozent aus Zucker und zu 30 Prozent aus Fett. Eine einzige gestrichene Brotscheibe mit 30 Gramm Nutella enthielt rund 18 Gramm Zucker (fast fünf Würfelzucker) und 9 Gramm Fett. Mehr Zucker enthielt mit knapp 19 Gramm nur der Haselnuss-Brotaufstrich von Qualité & Prix von Coop. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt einen täglichen Konsum von maximal 25 Gramm Zucker.
Das Labor fand in Nutella zudem das Schimmelpilzgift Ochratoxin A. Es stammt aus den verarbeiteten Nüssen. Laut dem deutschen Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit können Schimmelpilzgifte die Entstehung von Krebs begünstigen. Zudem besteht die Gefahr, dass Nieren und Leber Schaden nehmen.
Aber auch die anderen Haselnuss-Brotaufstriche im Test sollten nur zurückhaltend genossen werden. Selbst das Produkt mit dem tiefsten Zuckergehalt – «Samba Haselnuss» von Rapunzel – enthielt noch fast 12 Gramm Zucker pro 30-Gramm-Portion. Zudem steckte mit 13 Gramm sehr viel Fett darin. Haselnuss-Brotaufstriche sind eher ein üppiges Dessert als ein gesundes Frühstück.
Testsieger ist das teuerste Produkt
Nur zwei Produkte im Test holten sich eine gute Note. Testsieger wurde der «Brotaufstrich Haselnuss 40 %» von Lindt: Beim Anteil Zucker liegt er mit knapp 15 Gramm pro Portion im Mittelfeld, beim Fett gehört er mit rund 10 Gramm zu den besseren Produkten. Im Gegensatz zu anderen Aufstrichen enthielt er fast keine Schadstoffe. Mit einem Preis von Fr. 3.79 pro 100 Gramm ist er allerdings der mit Abstand teuerste Aufstrich im Test.
Die zweitplatzierte «Schoko-Nuss-Creme» von Alnatura ist mit Fr. 1.88 pro 100 Gramm nur halb so teuer. Ihr Zuckeranteil war sogar tiefer als beim Testsieger. Dafür enthielt sie deutlich mehr Fett. Und das Labor fand die chemischen Verbindungen Mosh und Posh. Diese Mineralöl-Kohlenwasserstoffe können Leber und Lymphknoten schädigen.
Im ungenügenden «Familienpreis Brotaufstrich» von Volg fand das Labor noch grössere Mengen Mosh und Posh als bei Alnatura. Zudem enthielt der Aufstrich den Fettschadstoff 3-MCPD. Dieser steht im Verdacht, verschiedene Organe zu schädigen. Der «Familienpreis Brotaufstrich» enthält auch überdurchschnittlich viel Zucker.
Heikler Stoff im Denner-Aufstrich
Noch heikler ist Glycidol, das im letztplatzierten «Brotaufstrich mit Haselnüssen» von Denner gefunden wurde: Dieser Fettschadstoff gilt als genverändernd und krebserregend. Der Stoff sollte grundsätzlich vermieden werden.
Rapunzel schreibt, dass der Gehalt an Schimmelpilzgiften aufgrund des hohen Nussanteils von 45 Prozent gemessen worden sei. Man versuche in Zukunft den Anteil dieses Schadstoffs zu verringern, das gelte auch für den Anteil von Mosh und Posh.
Volg und Denner teilen mit, dass sie die Rezeptur überprüfen werden. Laut Coop sorgt der hohe Zuckeranteil für einen guten Geschmack.
Ferrero schreibt, dass man in eigenen Untersuchungen kein Schimmelpilzgift im Nutella festgestellt habe.