Öko-Spülmittel: Keine Glanztaten
Ökologische Spülmittel ohne Phosphat überzeugen nicht: Fünf von acht sind nicht einmal «genügend». Im Vergleich zum phosphathaltigen Testsieger eines früheren Tests fallen alle ab.
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K-Tipp 09/2010
01.05.2010
Letzte Aktualisierung:
04.05.2010
yac/rom
Das Bewusstsein für ökologische Probleme ist gestiegen. Das spiegelt sich in der wachsenden Auswahl an phosphatfreien Geschirrspülmitteln (siehe Tabelle im pdf-Artikel). Sie sind in der Regel nicht teurer als normale Mittel. Aber werden Geschirr, Gläser und Besteck mit Öko-Spülmitteln auch sauber? Der K-Tipp hat sechs Tabs und zwei Pulver ohne Phosphat auf Reinigungsleistung und Klarspülwirkung testen lassen (siehe unten).
Kein...
Das Bewusstsein für ökologische Probleme ist gestiegen. Das spiegelt sich in der wachsenden Auswahl an phosphatfreien Geschirrspülmitteln (siehe Tabelle im pdf-Artikel). Sie sind in der Regel nicht teurer als normale Mittel. Aber werden Geschirr, Gläser und Besteck mit Öko-Spülmitteln auch sauber? Der K-Tipp hat sechs Tabs und zwei Pulver ohne Phosphat auf Reinigungsleistung und Klarspülwirkung testen lassen (siehe unten).
Kein Produkt reinigt gut und bringt Glanz
Die Resultate sind enttäuschend: Drei Öko-Spülmittel sind genügend, die übrigen ungenügend. Den meisten Mitteln fehlt es an der Reinigungskraft. Überhaupt nicht zurecht kamen Tabs und Pulver mit angebrannter Milch, die das Labor als «hartnäckige Verschmutzung» bezeichnet. Da musste sogar das phosphathaltige Referenzprodukt Somat 7 die Waffen strecken (siehe unten).
Bei stärkehaltigen Rückständen wie Reis und Getreide ist die Bilanz durchzogen. Die Noten reichten von 5,5 (Sun All in 1) bis zu 1 (zweimal Held). Kaum anders ists bei Eigelb – es wurde als Beispiel für proteinhaltige Essensreste aufs Geschirr aufgetragen. Am besten schnitten die meisten Spülmittel beim Tee ab, wo einzig L’Arbre Vert abfiel.
Die Tabs von Coop Oecoplan – das günstigste Testprodukt – und Sun All in 1 Green Power belegen die ersten zwei Ränge. Sie haben unterschiedliche Stärken: Sun brilliert beim Reinigen, Coop Oecoplan beim Glanz. Umgekehrt neigt Sun extrem zur Fleckenbildung, wie auch das dritte genügende Spülmittel, Handymatic.
Sun Green Power wird laut Hersteller durch Sun Magic Brillance ersetzt. Zusätzlich hat das Labor Somat 7 mitgetestet – um herauszufinden, wie gut «öko» im Vergleich zu «normal» abschneidet. Das Spülmittel hat in früheren Tests von «Saldo» und Stiftung Warentest gewonnen. Somat 7 hat auch im K-Tipp-Test als einziges eine gute Gesamtnote erreicht.
Der K-Tipp hat die Hersteller auf die Leistung ihrer Spülmittel angesprochen. Die meisten geben zu Protokoll, phosphatfreie Mittel seien ebenso gut wie solche mit Phosphat. Nur Johan Synhaeve, Schweizer Geschäftsführer des Herstellers von Held und Ecover, räumt ein, Phosphate seien sehr wirksam und nur schwer durch ökologische Wirkstoffe zu ersetzen. Das ist übrigens einer der Gründe, dass Phosphate in Geschirrspülmitteln nicht verboten sind. Ganz im Gegensatz zu Waschmitteln, die seit 1986 phosphatfrei sein müssen.
So wurde getestet
Ein unabhängiges Labor in Frankreich hat acht phosphatfreie Geschirrspülmittel untersucht:
- Reinigungswirkung: Geschirr wurde mit Tee, angebrannter Milch, einer Stärkemischung (Kartoffeln, Mais, Reis, Getreide) und Protein (Eigelb) verschmutzt. In der Maschine wurde zusätzlich ein Cocktail von Essensresten hinzugefügt. Nach den Spülgängen bei 55 Grad bewerteten die Fachleute die Rückstände. Das Labor führte den Test mit jedem Spülmittel dreimal durch.
- Fleckenbildung und Glanz: Das Labor platzierte Gläser verschiedener Formen im Geschirrspüler. Dann kam der gleiche Schmutzcocktail dazu wie beim Test der Reinigungswirkung. Diesen Test führte das Labor pro Mittel zehnmal bei 60 Grad durch und beurteilte den Glanz sowie Schlieren und Flecken auf den Gläsern.