Waterproof» oder «wasserdichter Verschluss» steht auf Spezialsäcken, die in Sportläden und bei Grossverteilern erhältlich sind. Sie heissen auch Packsäcke und werden vor allem fürs Kanufahren und Campen benützt. Alle verfügen über einen Rollverschluss: Der obere Teil des Sacks wird eingerollt, die Ecken werden mittels Schnalle zusammengesteckt und verschlossen.
Etwas kleiner als Packsäcke sind spezielle Beutel und Handyhüllen. Sie eignen sich für Gegenstände wie Kameras, Handys und Pässe. Doch schützen die Beutel und Säcke wirklich vor Wasser und Staub?
Der K-Tipp hat die zehn meistverkauften Dokumentenbeutel und Packsäcke einem dreistufigen Test unterzogen. Auch ein zugeknoteter Plastiksack und ein Gefrierbeutel mit Druckverschluss wurden getestet. Dabei wurden die Produkte mit Zeitungspapier gefüllt. Nach jeder Teststufe wurde das Papier kontrolliert und, falls es nass war, ausgewechselt.
Die Tests
1. Stufe: Halten die Säcke Regengüsse aus? Dafür wurden sie zweimal 15 Minuten unter die Dusche gestellt.
2. Stufe: Simulieren einer Wildwasserfahrt bzw. des Schwimmens im Fluss. Die Beutel wurden zweimal je 15 Minuten am Seil durch eine Stromschnelle in der Töss bei Winterthur ZH gezogen.
3. Stufe: Die Beutel wurden zweimal je 15 Minuten im Schwimmbad Geiselweid Winterthur 1 Meter unter Wasser festgebunden.
Resultat: Kein Packsack bestand alle Tests. Die geprüften Säcke von Seal Line und Sea to Summit versagten schon beim Regentest.
Das Problem aller Produkte: Je dicker das Material, desto weniger dicht der Verschluss. Zum Vergleich: Der «Packsack PS 10» von Ortlieb und der «Wickelfisch» sind aus dünnem, leichtem Stoff gemacht und darum besser. Philipp Kundert, Importeur von Sea to Summit: «Der Big River Dry Bag bewährt sich seit Jahren.» Das Testresultat könne man nicht nachvollziehen.
Im Gegensatz zu Packsäcken waren die Dokumentenbeutel mit einer Ausnahme (Loksak) wasserdicht. Doch auch der Gefrierbeutel (9 Rappen/ Stück) aus der Migros hat die Tests problemlos bestanden. Die bis zu 60 Franken für Spezialbeutel kann man sich also sparen. Loksak-Sprecher Markus Nanzig: «Eine Tauchschule hat die Produkte bis in 60 Meter Tiefe getestet. Sie waren immer dicht. »
Übrigens: Alle getesteten Dokumentenbeutel sind staubdicht, anders als die Packsäcke. Denn versagt ein Sack schon beim Regentest, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass Sand und Staub eindringen können.