Luxusmodell oder Billigvariante? K-Tipp und Kassensturz haben zehn Staubsauger von 59 bis 499 Franken testen lassen. Sieben davon sind Produkte mit Staubsäcken, drei kommen ohne Beutel aus. Durchgeführt hat die Untersuchungen das Prüflabor SLG in Hartmannsdorf (D).
Das Fazit vorweg: Die besten Noten (5,4 und 5,3) erhielten zwei teure Staubsauger, vier weitere Modelle sind ebenfalls «gut». Darunter sind zwei für relativ günstige 200 Franken.
Eigentliche Nagelprobe für die zehn Testmodelle war das Teppichsaugen. Neben der Saugleistung entscheidet die Konstruktion der Düse darüber, ob ein Sauger Staub und Fasern aus dem Teppich herausbekommt. Keine einfache Aufgabe für die Hersteller: «Düsen, die Staub und Fasern gleichermassen gut von Teppichen saugen, sind schwierig zu konstruieren», sagt Prüfleiter Lothar Köhler von der SLG. Eine Turbobürste kann das Ergebnis bei Fasern deutlich verbessern – aber auch verschlechtern.
Bei der Staubentfernung vom Teppich scheitern einige Sauger und erhalten «ungenügende» Noten, darunter auch insgesamt «gute» oder «genügende» Modelle. Dazu gehören die Staubsauger von Miostar, Satrap, Trisa und der beutellose von Black & Decker.
Fasersaugen: Wichtig bei Haustierhaaren
Beim Saugen von Fasern von Teppichen ergibt sich ein anderes Bild: Miostar und Satrap haben damit keine grosse Mühe, Trisa und Black & Decker können auch hier nicht überzeugen. Das Ergebnis im Test «Faseraufnahme» ist besonders fürs Entfernen von Katzen- und Hundehaaren ein entscheidendes Kriterium.
Die Ergebnisse der Saugleistungen auf harten Böden sind bei vielen Modellen deutlich besser. «Hier können auch billige Geräte überzeugen», sagt Köhler. Der Trisa-Sauger etwa, der auf Teppich keine befriedigenden Saugresultate erreicht, erhält ausgezeichnete Noten auf Parkett. Überhaupt kommen hier einige Geräte der Bestnote 6 sehr nahe. Nur Rotel Alpha 1600 genügt auf beiden Unterlagen nicht. Köhler: «Versagt ein Staubsauger sogar auf harten Böden, ist die Düse nicht optimal konstruiert.»
Geräte ohne Beutel wirbeln viel Staub auf
Das Auswechseln von Filtern und Staubsäcken ist bei keinem Modell ein Problem. Alle Staubsauger erhielten in diesem Kriterium akzeptable Noten. Anders bei der Hygiene: Wenn bei den beutellosen Geräten (Dyson, Black & Decker, Bluesky) der Staubcontainer geleert wird, lassen sich Staubwolken nur schwer vermeiden.
Cuno Singer, Geschäftsführer von Dyson Schweiz, gibt den Tipp, dass «man den Staubsauger drei Stunden oder gleich über Nacht ruhen lassen soll». So würden sich die Staubpartikel entladen, die durch das Saugen statisch aufgeladen worden seien. «Nach dieser Ruhezeit wird beim Leeren kaum Staub aufgewirbelt.» Werden vorwiegend Tierhaare gesaugt, ist laut Singer das Entleeren des Containers sowieso weniger problematisch.
Die beutellosen Modelle haben aber unbestrittene Qualitäten:
- Der lästige Nachkauf von Beuteln fällt weg.
- Die Saugkraft bleibt bei beutellosen Staubsaugern konstant (vor allem beim Dyson), während Beutelmodelle schlechter saugen, je stärker der Beutel gefüllt ist.
Das Testlabor hat auch gemessen, wie viel Staub vom Beutel zurückgehalten und wie viel hinten wieder hinausgeblasen wird (siehe Kriterium «Staubrückhalt» in der Tabelle). In diesem Punkt überzeugen viele Modelle: Im Gegensatz zu früher belasten neben den beutellosen Dyson DC 19 und Black & Decker VN2010 auch die fünf bestplatzierten Beutelsauger die Raumluft kaum mehr. Wahre Dreckschleudern sind hingegen die Geräte Bluesky BVC 331 und Rotel Alpha 1600.
Carrefour schreibt dem K-Tipp, Bluesky BVC 331 werde durch ein anderes Modell für 79 Franken ersetzt.
Die beutellosen Sauger fressen weniger Strom
Bei der Prüfung des Motordauerlaufs ist der Rotel Alpha 1600 als einziger durchgefallen. Dazu Hans Schmid von Rotel: «Das dürfte nicht passieren.» Er weist aber darauf hin, dass der K-Tipp das mit Abstand günstigste Modell von Rotel getestet hat.
Eine zunehmend wichtige Rolle dürfte der Energieverbrauch spielen. Hier zeigt sich ein weiterer Vorteil der beutellosen Staubsauger: Bluesky, Black & Decker und vor allem Dyson benötigen am wenigsten Strom, um eine definierte Fläche zu saugen. Die Staubbeutel-Modelle mit starken Motoren – Miele, Bosch, Miostar, Philips, Satrap, Trisa – hingegen fressen unnötig viel Energie.
Laut Trisa wurden bereits einige Verbesserungen am getesteten Staubsauger vorgenommen. Die Filter seien ersetzt worden und nun einfacher zu wechseln. Sie seien auch hygienischer. Und die Saugwirkung werde «in kommenden Geräten durch eine neue Bodendüse massiv verbessert». Black & Decker kann die Resultate kaum fassen: «Wir verstehen nicht, weshalb wir so schlecht bewertet werden.»
So wurde getestet
Das deutsche Prüflabor SLG führte mit den zehn Staubsaugern folgende Tests durch:
- Staub-/Faseraufnahme Auf Teppich und hartem Boden wurden Staub bzw. Fasern ausgestreut und auf Teppich zusätzlich eingewalzt. Beurteilt wurde, wie gut bzw. schnell gesaugt wurde.
- Die SLG mass, wie breit der ungereinigte Streifen beim Saugen der Wand entlang ist.
- Fünf Probanden beurteilten Handhabung und Hygiene beim Staubsack- und Filterwechsel.
- Die SLG mass und berechnete, wie viel Staub die Sauger hinausblasen.
- Das Labor ermittelte, wie viel Energie benötigt wird, um 10 m2 Teppich zu saugen.
- Zuletzt wurde die Langlebigkeit des Motors getestet. Die Staubsauger wurden in 15-Minuten-Zyklen mit kurzer Abschaltung 600 Stunden laufen gelassen. Ausser dem Rotel, der nach 290 Stunden den Geist aufgab, bestanden alle den Test.
Grösse, Gewicht, Wendigkeit – die wichtigsten Tipps
Grosse Wohnung, grosser Staubsauger: damit Sie nicht ständig den Staubsack wechseln müssen.
- In kleinen Wohnungen hingegen bieten kleine Sauger dank ihrer Wendigkeit einen Vorteil. Geräte mit schwenkbaren Rädern sind wendiger als solche mit starren Rädern.
- In mehrstöckigen Häusern ist ein leichter Sauger von Vorteil.
Saugrohr, Schlauch
- Im Laden prüfen: Können Sie das Saugrohr auf Ihre Körpergrösse einstellen, funktioniert der Verstellmechanismus tadellos? Arretiert er zuverlässig?
- Eine Halterung am Rohr vereinfacht das Verstauen im Schrank und verhindert das Umfallen des Rohrs.
- Ist der Schlauch an der Oberseite des Gehäuses angebracht, lässt er sich einfacher in alle Richtungen drehen.
- Geräte mit langem Kabel machen häufiges Wechseln der Steckdose beim Saugen überflüssig. Vorsicht beim Vergleichen: Herstellerangaben beziehen sich teils auf die Kabellänge, teils auf den Radius inklusive Rohr und Schlauch.
Wattzahl/Saugleistung
- Hersteller protzen mit der Motorleistung (siehe Tabelle). Doch: Erstens gibt die Wattzahl nur den Stromverbrauch an. Zweitens stimmen die Angaben häufig nicht mit den gemessenen Werten überein. Und drittens gibt der Wert die Saugleistung nur sehr eingeschränkt wieder.
- Hohe Motorleistungen sind oft gar nicht nötig. Gerade bei harten Böden sind starke Modelle blosse Stromfresser.
Staubbeutel und Filter
- Kaufen Sie einen Staubsauger mit Hepa-Filter (High Efficiency-Particulate Airfilter). Hepa-Filter sorgen dafür, dass praktisch kein Staub hinten entweicht.
- Achten Sie darauf, dass die Staubsäcke gut erhältlich sind.
- Beutel im Gebrauch rechtzeitig wechseln:Je voller der Staubbeutel, desto schlechter die Saugleistung.
Gehäuse
- Der Lärm ist vom Motor und von der Konstruktion des Gerätes abhängig. Stellen Sie den Sauger im Laden kurz an, damit Sie zu Hause keine böse Überraschung erleben.
- Eine tief angebrachte Schutzleiste ums Gehäuse schützt Wände vor Beschädigung.