Eine Pizza ist im Handumdrehen selbst gemacht – vor allem, wenn man dafür einen fertigen Teig verwendet. Der K-Tipp wollte wissen, wie es um die Qualität solcher Teige steht, und schickte zwölf Produkte ins Labor. Neben bereits ausgewallten runden und eckigen Teigen wurden auch drei Teigkugeln getestet. Ein Drittel der geprüften Teige stammt aus Bio-Produktion.
Resultat: Bei der Hygiene hatte das Testlabor nichts zu beanstanden. Alle Pizzateige waren mikrobiologisch in Ordnung. Kein einziges Produkt enthielt krank machende Bakterien. Pizzateig wird zwar nicht roh gegessen, aber beim Auspacken, Auswallen und Belegen berührt man den Teig. Über die Hände werden so Keime auf andere Speisen übertragen, die man roh isst – beispielsweise Salat.
Keine Mängel bei Aroma und Geruch
Auch bei der geschmacklichen Prüfung hatten die Experten nichts zu bemängeln: Im Rohzustand rochen und schmeckten die Teige frisch nach Hefe. Beim Backen wurden sie goldbraun und knusprig – mit vereinzelten Blasen. Punkto Geruch und Geschmack waren die Produkte ohne Fehler.
Bei Lebensmitteln kann durch unsaubere Verarbeitung oder falsche Lagerung Schimmel entstehen. Auch die verwendeten Rohstoffe wie zum Beispiel Getreide können mit Schimmelpilzen verunreinigt sein. Diese sind gefährlich, weil sie schädliche Gifte bilden können.
Das Labor suchte in den Pizzateigen nach zwölf häufig vorkommenden Schimmelpilzgiften. Bei einem Produkt liessen sich Spuren von Deoxynivalenol nachweisen: beim Bio-Pizzateig von Kern & Sammet, der in Bio-Läden und bei einzelnen Grossverteilern erhältlich ist. Das Gift Deoxynivalenol wird von Pilzarten gebildet, die vor allem Weizen, Mais, Gerste und Hafer befallen. Es kann in hoher Dosierung die Darmschleimhäute reizen. Weitere Symptome sind Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen und Fieber. Der gesetzliche Grenzwert beim Getreidemehl liegt bei 750 Mikrogramm pro Kilo. Die Messwerte waren mit 154 Mikrogramm pro Kilo deutlich unter dieser Grenze.
In den Läden gibt es Pizzateig ab etwa 45 Rappen pro 100 Gramm. Noch günstiger fährt, wer den Teig selbst zubereitet (siehe Rezept). Die Zutaten für einen 500-Gramm-Teig erhält man bereits für weniger als 1 Franken. Auch der Aufwand hält sich in Grenzen: Das Mischen und Kneten dauert etwa 20 Minuten, danach muss der Teig rund eine Stunde ruhen. Tipp: Eine grössere Menge herstellen und im Tiefkühler aufbewahren. Dazu den Teig nach dem Kneten in Portionen unterteilen. Ohne Aufgehenlassen gibt man ihn dann in einen Gefrierbeutel, drückt die Luft heraus und friert ihn gut verschlossen ein.
Tiefgekühlten Teig langsam auftauen
Selbst gemachter Pizzateig ist im Tiefkühler etwa drei Monate lang haltbar. Zum Auftauen legt man die benötigte Portion einige Stunden lang oder über Nacht in den Kühlschrank. Durch das langsame Auftauen hat der Teig Zeit, aufzugehen. Gekauften Pizzateig friert man am besten in der Originalverpackung ein.
Diese Produkte waren einwandfrei
Das vom K-Tipp beauftragte deutsche Prüflabor fand in folgenden elf von zwölf Pizza-Teigen keine Schadstoffe (Reihenfolge nach Preis pro 100 Gramm und Alphabet):
- Coop Betty Bossi 800 g (Kugel, Fr. –.45)
- Aldi Cucina Nobile 400 g (eckig, Fr. –.47)
- Denner IP-Suisse 580 g (eckig, Fr. –.47)
- Lidl Chef Select & You Family 400 g (eckig, Fr. –.47)
- Coop Prix Garantie 800 g (eckig, Fr. –.48)
- Migros M-Budget XL 800 g (eckig, Fr. –.48)
- Migros M-Classic mit Olivenöl 300 g (Kugel, Fr. –.57)
- Coop Betty Bossi Bio ausgerollt 550 g (eckig, Fr. –.76)
- Alnatura Bio 400 g (eckig, Fr. –.88)
- Buitoni Classica 570 g (eckig, gekauft bei Coop, Fr. –.95)
- Migros Bio 260 g (rund, Fr. –.96)
Rezept: Pizzateig selber machen: So gehts
Das Grundrezept für eine grosse, rechteckige Pizza oder zwei runde Pizzas mit 30 Zentimetern Durchmesser.
Zutaten:
500 Gramm Mehl
1,5 bis 2 Teelöffel Salz
20 Gramm Hefe (halber Würfel)
3 bis 3,5 Deziliter lauwarmes Wasser
2 Esslöffel Olivenöl
In einer Schüssel Mehl und Salz vermischen, in der Mitte eine Vertiefung formen. Hefe in wenig Wasser auflösen, in die Mulde geben. Restliches Wasser und Olivenöl dazugiessen.
Die Masse zu einem weichen, glatten Teig kneten. Mit einem feuchten Tuch zudecken und bei Zimmertemperatur aufgehen lassen, bis der Teig ungefähr doppelt so gross ist. Dann auswallen und nach Belieben belegen.