Schnurlostelefone: Günstigmodelle überzeugen nicht
Gut die Hälfte der Geräte erreichte im Test in Bezug auf Qualität und Handhabung ein gutes Gesamturteil. Erfreulich: Bei vielen Telefonen ist die Strahlung auf ein Minimum reduziert.
Inhalt
K-Tipp 15/2013
18.09.2013
Letzte Aktualisierung:
20.11.2019
Jeannette Büchel
Mittlerweile ist schnurloses Telefonieren zu Hause Standard. Der K-Tipp hat deshalb die Qualität von zwölf häufig verkauften Dect-Telefonen im Labor prüfen lassen (siehe «So wurde getestet», Seite 18). Das Testergebnis: Sieben von zwölf Geräten erreichen ein gutes Gesamturteil, fünf Geräte sind lediglich genügend. Das Gesamturteil bezieht sich auf Qualität und Handhabung.
Die Strahlung hat ...
Mittlerweile ist schnurloses Telefonieren zu Hause Standard. Der K-Tipp hat deshalb die Qualität von zwölf häufig verkauften Dect-Telefonen im Labor prüfen lassen (siehe «So wurde getestet», Seite 18). Das Testergebnis: Sieben von zwölf Geräten erreichen ein gutes Gesamturteil, fünf Geräte sind lediglich genügend. Das Gesamturteil bezieht sich auf Qualität und Handhabung.
Die Strahlung hat der
K-Tipp separat bewertet (siehe Tabelle). Bei diesem Kriterium erreicht die Hälfte aller Telefone gute oder sehr gute Bewertungen sowohl für das Mobilteil als auch für die Basisstation. Das ist im Vergleich zu früheren Tests ein Fortschritt (siehe «Saldo» 13/09). Denn inzwischen sind die meisten Schnurlostelefone so konstruiert, dass sie einzig beim Telefonieren strahlen. Wenn keine Gespräche geführt werden, strahlt weder die Station noch das Handgerät. Einzig die Modelle AEG Eclipse 10, Switel DE181 und Grundig Sixty Everywhere senden auch im Standby-Betrieb. Switel und AEG Eclipse reduzieren allerdings die Strahlung, wenn das Mobilteil in die Station gestellt wird. Achtung: Die meisten Telefone haben einen Eco- oder Eco-Plus-Modus. Er muss aktiviert sein, damit die Strahlung schwach ist.
Punkto Sprachqualität liegen Swisscom Aton CL317 und Gigaset C300 vorn. Ihre Klangqualität überzeugt sowohl beim Senden und Empfangen als auch im Freisprechbetrieb. Ebenfalls «gut» waren in diesem wichtigen Kriterium Swisscom Aton CL112, Philips D4001W/ 38, Gigaset A510, Philips Mira und Swissvoice Esense.
Die Menüführung ist bei den meisten Schnurlostelefonen gut strukturiert und verständlich. Bestnoten erhielten hier die Geräte von Swisscom und Gigaset sowie das Philips D4001W/38. Die Bedienung des Switel DE331 ist hingegen nicht selbsterklärend, ohne Handbuch kommt man nicht klar.
Die beste Displayqualität bietet der Testsieger – Swisscom Aton CL317: Der grosse Bildschirm ist im Dunkeln und auch bei Sonnenschein gut lesbar, der Kontrast ist gut und die Zifferngrösse wählbar.
Auch die Tasten überzeugen bei diesem Gerät: Sie sind gross, beleuchtet, und die Beschriftung ist gut lesbar. Die beiden günstigen Switel-Geräte erreichten bei der Tastenbedienung nur die Note «genügend»: Ihre gummierten Tasten sind kleiner, haben keinen präzisen Druckpunkt und sind im Dunkeln nicht lesbar.
Nur ein Gerät ohne Freisprechanlage
Das Switel DE181 besitzt als einziges aller getesteten Geräte keine Freisprech-Einrichtung. Dafür gab es beim Kriterium «Bedienung» einen Notenabzug. Ebenfalls abgewertet wurde das Sixty Everywhere von Grundig. Das Telefon im Retro-Look hat einen entscheidenden Nachteil: Am Mobilteil gibt es lediglich eine Taste, um Anrufe entgegenzunehmen. Wenn man hingegen einen Anruf tätigen will, muss man die Nummer an der Basisstation wählen. Und die ist wegen des Stromanschlusses nicht mobil.
Gigaset C300 mit längster Standby-Zeit
Wichtig für Vieltelefonierer: Bei der Sprech- und bei der Standby-Zeit gibt es grosse Unterschiede. Mit 336 Stunden die längste Standby-Zeit bietet das Gigaset C300. Zum Vergleich: Das Switel DE331 muss nach spätestens 93 Stunden wieder zum Laden an die Station.
Bei voll geladenem Akku kann man mit dem Testsieger Swisscom Aton CL 317 rund 30 Stunden telefonieren. Beim Grundig Sixty Everywhere hingegen hält der Akku nur 7 Stunden durch.
So wurde getestet
Die Experten des Labors PZT in Wilhelmshaven (D) prüften die Telefone anhand verschiedener Messungen und Einschätzungen. Diese Punkte wurden beurteilt:
Bedienung
- Menüführung: Ist sie gut strukturiert und verständlich?
- Display: Sind die Angaben im Dunkeln und bei Tageslicht gut lesbar?
- Tasten: Ist die Beschriftung gut lesbar? Sind die Tasten gross genug, und ist der Druckpunkt präzis?
- Anleitung: Ist sie ausführlich, einfach zu verstehen und übersichtlich?
- Rufnummern speichern: Wie umständlich ist das Prozedere?
Sprachqualität
- Hört man die Stimmen unverfälscht und klar? Gibt es Hintergrundgeräusche?
- Ist die Sprachqualität auch beim Freisprechen einwandfrei?
- Ist die Klangqualität gut – sowohl beim Zuhören als auch beim Sprechen?
- Kann die Lautstärke reguliert werden? Wie laut lässt sich der Klingelton einstellen?
Reichweite
- Wie weit kann man sich in Innenräumen und im Freien von der Station entfernen, bevor das Gespräch abbricht?
Sprech- und Standby-Zeit
- Wie lange kann telefoniert werden, bis das Mobiltelefon aufgeladen werden muss?
- Wie viele Stunden beträgt die Standby-Zeit?
Strahlung
- Wie viel elektromagnetische Strahlung gibt das Gerät beim Telefonieren am Mobilteil ab?
- Strahlt die Station auch, wenn keine Gespräche geführt werden?