Zwei Geräte teilen sich den Spitzenplatz im K-Tipp-Praxistest von zehn aufladbaren und abwaschbaren Elektrorasierern: Der «ES-LT4N» von Panasonic und der «Series 9» von Braun erreichten die gute Gesamtnote 5,3. Beide funktionieren mit einem vibrierenden Schermesser. Und beide bewiesen Ausdauer. Erst nach 100 Minuten mussten die Experten sie wieder ans Ladekabel anschliessen. Die Geräte rasierten gründlich und ohne unangenehm an den Barthaaren zu zupfen.
Der grösste Unterschied liegt beim Preis: Mit 391 Franken kostet das Braun-Gerät mehr als doppelt so viel wie der Rasierer von Panasonic für knapp 140 Franken.
Dass es noch günstiger geht, zeigen das Modell «Series 3000» von Philips sowie der «Series 3» von Braun. Die Geräte kosten je nur knapp 80 Franken. Und beide rasierten fast so gründlich wie die Testsieger. Und die Haut schonten sie ebenfalls.
Nur die Reinigung war bei diesen zwei günstigen Geräten mühsam. Nach dem Putzen unter fliessendem Wasser blieben viele Bartstoppeln im Apparat zurück.
Rotierende Messer sind leiser
Der günstige Braun-Rasierer funktioniert wie die zwei Erstplatzierten mit einem vibrierenden Schermesser, beim günstigen Philips-Gerät rotieren die Schermesser. Die Tester lobten besonders bei den Philips-Produkten – aber auch bei den drei weiteren Rasierern mit rotierenden Schermessern – das angenehme Geräusch.
Gute Geräte für Dreitagebärte
Wer keine Lust auf eine tägliche Rasur hat, entscheidet sich am besten für den «Series 9000» von Philips oder den «ES-LV9Q» von Panasonic. Diese glitten auch leicht über Dreitagebärte – die Testpersonen stellten kaum ein Ziehen oder Zupfen fest. Ausserdem konnten sie exakt entlang den Koteletten rasieren. Nachteil: Mit rund 250 oder 300 Franken sind beide Geräte vergleichsweise teuer. Mit dem Dreitagebart kam einzig der Rasierer «Shave 108» von Miostar nicht gut zurecht: Die Testpersonen hatten bei Problemzonen wie etwa dem Hals Mühe. Allgemein glitt der Rasierer nicht gut über die Haut und war eher laut. Das gab nur die Note «genügend». Dafür war er mit knapp 60 Franken das günstigste Gerät im Test.
Miostar-Geräte nur «genügend»
Ebenfalls nur genügend war mit dem «Shave 410» das zweite Produkt von Miostar: Er rasierte zwar gründlich, aber das Gerät machte nach nur 15 Minuten schlapp.
Die Migros teilt mit, dass der Elektrorasierer «Shave 410» aus dem Sortiment genommen worden sei. Dasselbe werde dieses Jahr mit dem Modell «Shave 108» getan.
Trocken oder nass: Die Vor- und Nachteile
Trockenrasur
Vorteil: Man kann sich problemlos überall zwischendurch rasieren. Die Trockenrasur ist hautschonender als die Nassrasur. Schnittwunden sind nicht möglich. Weil die Haare stumpf abgeschnitten werden, kommt es zu weniger eingewachsenen Haaren.
Nachteil: Sie hinterlässt kein Frischegefühl auf der Haut. Elektrorasierer sind zudem weniger gründlich als Nassrasierer.
Nassrasur
Vorteil: Die Rasur ist sehr sauber, da die Barthaare dichter an der Haut abgeschnitten werden als bei der Trockenrasur. Überschüssiger Talg und die oberste Hautschicht werden beim Nassrasieren entfernt – das hilft bei Neigung zu fettiger Haut. Die Nassrasur wirkt wie ein Peeling, die Haut fühlt sich glatt und straff an.
Nachteil: Die Nassrasur trocknet die Haut aus. Es kann auch eher zu Hautirritationen und zu Schnittverletzungen kommen. Die Rasur ist aufwendiger, und man benötigt Rasierschaum. Je nach Hersteller sind die Ersatzklingen sehr teuer.
So wurde getestet
Das Stuttgarter Institut Ipi hat für den K-Tipp die Qualität von zehn aufladbaren, abwaschbaren Elektrorasierern unter die Lupe genommen. In einem Praxistest wurden die Gründlichkeit der Rasur, die Hautschonung und die Handhabung bewertet. 18 Männer rasierten sich dafür täglich und im Abstand von drei Tagen jeweils im Labor den Bart. Nach den Rasuren mussten sie die Eigenschaften bewerten. Das waren die Testkriterien im Detail:
Gründlichkeit der Rasur: Wie schnell und gründlich kann man sich täglich und alle drei Tage rasieren? Wie gründlich ist die Rasur unter der Nase, an der Wange und am Hals?
Hautschonung: Zupft und zieht es beim Rasieren von längeren Barthaaren? Kommt es zu brennenden oder geröteten Stellen? Kann man sich die Haut verletzen?
Reinigung: Die Experten beschmutzten jeden Rasierer vorgängig standardisiert mit einer Mischung aus Rasiereröl und Naturhaar. Dann wurden die Rasierer gemäss den Herstellerangaben gereinigt und die Ergebnisse verglichen.
Betriebsdauer: Wie lange kann ein voll aufgeladener Rasierer betrieben werden? Die Tester liessen jedes Gerät in Zyklen von je fünf Minuten so lange laufen, bis der Akku leer war. Zwischen den Zyklen gab es Ruhephasen von je zwei Stunden. Nach jeweils fünf Zyklen gab es eine Pause über eine ganze Nacht.
Handhabung: Liegt der Elektrorasierer gut in der Hand? Erreicht man Problemzonen gut? Sind Vibrationen spürbar? Wie laut ist der Rasierer? Gleitet das Gerät leicht über die Haut?