Socken sollten bequem sitzen, robust sein, nicht abfärben und auch nach häufigem Waschen noch passabel aussehen. Der K-Tipp-Test zeigt: Das schafft kein Produkt. Keines ist in allen Prüfkriterien top. Bereits beim letzten Sockentest vor fast fünf Jahren erhielt kein Modell die Note «sehr gut» (K-Tipp 6/2012). Die Hersteller haben also seither nicht viel dazugelernt.
Der K-Tipp liess 15 häufig verkaufte schwarze Herrensocken im Labor prüfen (siehe Kasten Seite 16, «So wurde getestet»). Die ausgewählten Produkte bestehen aus mindestens 70 Prozent Baumwolle. Dazu kommen synthetische Materialien wie Polyamid, Polyester und Elastan.
Testsieger ist das Modell «Mens» der US-Marke Tommy Hilfiger für Fr. 8.45 das Paar. Es folgen die «Socks» von H&M, das Modell von Camano, «Men’s Socks Glatt» von Coop Naturaline, «Sit & Fit Competence» der Migros-Linie John Adams sowie «Super BW» der Schweizer Traditionsmarke Rohner. Sie liegen mit der Gesamtnote 5,1 alle gleichauf. Das H&M-Modell mit einem Preis von Fr. 2.58 pro Paar ist am günstigsten.
Wichtigster Prüfpunkt im Labor war die Scheuerfestigkeit: Fersen- und Sohlenbereich werden so lange an einem Testgewebe gerieben, bis Löcher entstehen. Am robustesten war das fast 20 Franken teure Modell «Super BW» von Rohner. Erst ab 50 000 Scheuertouren begannen sich Löcher zu bilden. Wenig Widerstand leisteten «We Bio Cotton» von C&A und die M-Budget-Socken von Migros. Beim C&A-Modell zeigten sich bereits nach 14 000 Touren Löcher an der Ferse und nach 15 500 Touren an der Sohle. Der Schwachpunkt der M-Budget-Socken ist die Ferse: Sie war schon nach 12 000 Touren durchgescheuert.
Camano, John Adams und Landi passen gut
Einwandfrei sitzen die Socken von Camano, John Adams und Landi. Deutliche Mängel an der Passform stellte das Labor beim Maddison-Modell von Manor fest: Es ist am Fuss zu kurz und am Bündchen zu weit – die Socke rutscht deshalb herunter.
Die Testmodelle wurden bei 40 Grad gewaschen und im Tumbler getrocknet. Bereits nach fünf Durchläufen sahen die meisten etwas fusselig und verfilzt aus. Auch waren sie kleiner als im Neuzustand. Die Pflegezyklen gut überstanden die Socken von Coop Naturaline, Bleufôret und Falke. Viele Fusseln und Knötchen bildeten sich bei den Modellen von Blacksocks und Rohner sowie den Migros-Hausmarken M-Budget und John Adams. Bei Letzteren wurde zudem nach dem Waschen ein deutlicher Unterschied des Farbtons der einzelnen Socken sichtbar.
Das Labor testete auch, ob die Socken abfärben: Alle Produkte erhielten hier nur ein «genügend». Zwar sind die meisten beim Waschen und Schwitzen farbecht. Anders sieht es aus, wenn die Socken an einem anderen Stoff reiben – vor allem, wenn dieser nass ist. Bei diesem Kriterium fielen alle Socken durch. Am meisten Farbe verloren die Modelle von Maddison und John Adams.
M-Budget-Socken: «Fersen verstärken»
Punkto Verarbeitung gibt es hingegen wenig zu beanstanden. Bis auf ein paar abstehende Fadenenden und zwei leicht verdrehte Spitzennähte sind alle 15 Socken sauber gefertigt. Erfreulich: Ausser H&M, M-Budget, Blacksocks und Prix Garantie haben alle Modelle eine sogenannte gekettelte Spitze. Dabei erfasst der Faden beim Vernähen jede einzelne Masche. So wird die Naht sehr fein und stört nicht beim Tragen.
Die meisten Hersteller kommentierten die Testresultate nicht. Migros schreibt zum schnellen Durchscheuern der M-Budget-Socken: «Das ist nicht zufriedenstellend. Deshalb prüfen wir bereits, wie die Ferse besser verstärkt werden kann.» Herstellerin Blacksocks kritisiert das Prüfprogramm generell. Zudem sei die Waschbarkeit optisch beurteilt worden und deshalb ein subjektives Ergebnis.
Kunstfasern sorgen für guten Sitz, riechen aber schneller
Die Vor- und Nachteile der für die Socken verwendeten Fasern:
Naturfasern
Baumwolle: robust, angenehm auf der Haut, kaum Allergiepotenzial, sehr saugfähig, für Sockenträger mit Schweissfüssen geeignet.
Wolle: strapazierbar, langlebig, hält die Füsse dank seiner Faserstruktur sehr warm.
Kunstfasern
Polyamid: scheuerbeständig, elastisch, nimmt kaum Feuchtigkeit auf, macht Socken insgesamt unempfindlicher und länger haltbar.
Polyester: scheuerbeständig, leicht, kann keine Feuchtigkeit speichern, macht Socken insgesamt unempfindlicher und länger haltbar, lädt sich bei Trockenheit statisch auf, anfälliger für Geruchsbildung.
Elastan: extrem dehnbar, steigert Elastizität der Strickware, nimmt nach der Dehnung ursprüngliche Form wieder an, sorgt für guten Sitz, alterungs- und UV-beständig.
So wurde getestet
Das deutsche Labor Hohenstein hat für den K-Tipp 15 häufig verkaufte schwarze Herrensocken getestet. Die Prüfkriterien:
Scheuerfestigkeit: Wie schnell entstehen Löcher an Sohle und Ferse? (siehe auch Video auf ktipp.ch/dF925c)
Passform: Wie gut sitzen die Socken im Neuzustand? Passen sie nach fünfmaligem Waschen und Trocknen noch gleich gut?
Farbechtheit: Verlieren die Socken Farbe beim Waschen? Färben sie auf andere Textilien ab? Geben sie Farbe ab, wenn die Füsse schwitzen?
Waschbarkeit: Bilden sich nach dem Waschen Fusseln und Knötchen? Verändert sich die Oberfläche des Materials? Laufen die Socken ein? Hat jedes Paar noch den gleichen Farbton?
Verarbeitung: Wie ist die Spitzennaht gefertigt? Ist sie verdreht? Stehen Fäden ab?