Der K-Tipp hat untersucht, wie alltagstauglich Treteimer sind. Alle 16 getesteten Produkte verfügen über einen Klappdeckel, der sich per Fusspedal öffnen lässt. So hat man zum Einfüllen und Leeren des Abfalls beide Hände frei.
Doch welcher Kübel ist am stabilsten und gleichzeitig am einfachsten zu bedienen? Und lassen sich Schweizer Norm-Abfallsäcke problemlos einspannen? Die Ingenieure des Labors PZT prüften für den K-Tipp acht kleine Kübel mit einem Volumen bis 20 Liter und acht grössere Modelle mit bis zu 40 Liter Fassungsvermögen («So wurde getestet»).
Einige Plastikmodelle mit Antirutschbelag
Ergebnis: Flexibles Plastik hat gegenüber Metall klare Vorteile: Solche Behälter sind leichter, weniger schlagempfindlich und rosten in feuchter Umgebung nicht. Zudem rutschen leichte Kunststoffmodelle nicht schneller weg als schwere Metallkübel, wenn man das Fusspedal betätigt. Der Grund: Einige Kübel verfügen über einen mit Antirutschmaterial versehenen Boden.
Die beiden Testsieger, «Deco Bin» (bis 20 Liter) von Curver und Rothos «Paso» (bis 40 Liter), erhielten beide die Gesamtnote «sehr gut». Unterschiede gabs dennoch: Das Curver-Produkt lässt sich einfacher entleeren als der grosse «Paso». Denn bei Letzterem lässt sich der Deckel nicht vollständig öffnen. Dafür ist er deutlich besser verarbeitet als der kleinere Curver-Kübel. Bei ihm bemängelten die Experten unsauber verarbeitete Kanten. Der Hersteller hat nachkontrolliert und verspricht, den Mangel rasch zu beheben.
Federbruch beim «Top Design» von Hailo
Beide Testsieger sind äusserst robust: Aussenhülle und Tretmechanik zeigten auch nach Dauertest und Stossprüfung keine Abnützungserscheinungen. Das war bei den meisten restlichen Abfallkübeln anders: Einige wiesen Beulen und Materialabrieb auf. Beim Hailo-Treteimer «Top Design» brach kurz vor Ende des Dauertests mit dem Fusspedal die Feder am Deckel. Danach schloss sich der Deckel nicht mehr selbständig.
Beim Modell «Mono» von Rotho war bereits früher Schluss. Der Kunststoff brach an einer Stelle, sodass der Klappmechanismus nicht mehr betätigt werden konnte.
Hailo schreibt, der Federbruch «entspricht nicht unserem eigenen Qualitätsanspruch». Letztes Jahr habe der Federlieferant eine fehlerhafte Charge ausgeliefert – diese sei aber verschrottet worden. Hailo verspricht: «Sollte trotzdem ein Eimer mit fehlerhafter Feder auf den Markt gekommen sein, werden wir ihn kostenfrei ersetzen.»
Rotho teilt mit, dass man bisher keine negative Rückmeldung zum Modell «Mono» erhalten habe. Bei gebrochenen Teilen ersetze man jedoch gratis den ganzen Eimer.
Beim «Pedal Bin» bis 40 Liter von Brabantia ging im Test zwar nichts kaputt. Im Gestänge quietschte und knackte es aber, zudem wurde der Klappmechanismus mit der Zeit schwergängig. Brabantia gibt an, zehn Jahre Garantie auf die Kübel zu gewähren. Die Ergebnisse des Dauertests nimmt das Unternehmen «mit Erstaunen» zur Kenntnis.
Deutliche Beulen bei vier Abfallkübeln
Bei einigen der Kübel ist das Gehäuse zu dünn. Beim Landi-Modell zum Beispiel hinterliess bereits die während eines Tests auf dem Gehäuse ruhende Stahlkugel bleibende Einbuchtungen. Wurde die Kugel dann aus 2 und 4 Zentimeter Höhe auf das Gehäuse fallen gelassen, gab es deutliche Beulen. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei den Kübeln von Migros Do It + Garden, Mazzei Mondex und Bauhaus.
Die Migros will die kritischen Punkte mit dem Lieferanten besprechen. Beim geprüften Treteimer handle es sich um ein «preisliches Einstiegsprodukt».
Nur: Mit Fr. 59.90 ist der 30 Liter fassende Migros-Kübel bei weitem nicht das günstigste der getesteten Produkte. Die beiden Testsieger kosten deutlich weniger.
Wie robust sind mittlere und grosse Abfallkübel mit Klappdeckel und Pedal? Wie einfach kann man die verschiedenen Modelle entleeren und Normsäcke einspannen? Diese Aspekte standen im Zentrum des K-Tipp-Tests, den das technische Labor PZT in Wilhelmshaven (D) durchführte. Im Detail untersucht wurden:
- Robustheit der Mechanik: Pro Modell wurde das Fusspedal im hydraulischen Prüfstand jeweils 13 000-mal betätigt – dazwischen gabs je 5 Sekunden Pause. Die Zahl 13 000 ergibt sich, wenn man während dreieinhalb Jahren einen Abfallkübel mit Pedal pro Tag zehnmal öffnet und schliesst.
- Stossempfindlichkeit des Gehäuses: Drei Tests im Prüfstand mit einer 5 Kilo schweren Halbstahlkugel. Dellen- und Beulengrösse wurden einmal bei ruhender Kugel auf dem Gehäuse gemessen, einmal nach dem Fall aus 2 cm, das andere Mal nach dem Fall aus 4 cm.
- Verarbeitung: Haben die Kübel scharfe Ecken und Kanten?
- Eignung für Feuchträume oder Aussenbereich: Besprühen des Eimers und der mechanischen Teile von aussen und innen mit Salzlösung. Nach sieben Tagen Lagerung wurden die Korrosionsstellen (angegriffene Metallteile) verglichen.
- Handhabung des Deckels: Messung des Öffnungswinkels und des Kraftaufwands zum Betätigen des Fusspedals.
- Passgenauigkeit der Abfallsäcke: Bespannen der Kübel mit Schweizer Normsäcken mit 17 bzw. 35 Liter Fassungsvermögen. Danach wurden acht gefüllte PET-Flaschen eingeworfen, um zu sehen, ob sich dadurch der Sack löst.
Weitere Fragen, die geklärt wurden: Verrutscht der Kübel beim Betätigen des Pedals? Kippt er leicht beim Anstossen nahe der oberen Kante? Kann man Inneneimer und Abfallsack einfach entnehmen? Wie einfach sind die Eimer zu reinigen? Lassen sich die Abfallkübel bequem tragen?
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