Spielknete: Es geht auch ohne Schadstoffe
In der Hälfte der Spielkneten fand das Labor kleine Mengen an allergieauslösenden Substanzen. Positiv: Es gibt Alternativen ohne heikle Stoffe.
Inhalt
K-Tipp 11/2017
30.05.2017
Letzte Aktualisierung:
20.11.2019
Jonas Arnold
Beim Spielen kann es immer wieder passieren: Ein Kind probiert aus, wie Knete schmeckt, und verschluckt sie. Deshalb ist es wichtig, dass solche Spielsachen keine ungesunden Stoffe enthalten. Der K-Tipp liess zehn häufig verkaufte Spielkneten auf ihren Schadstoffgehalt überprüfen.
Die gute Nachricht: Alle Hersteller hielten sich an die gesetzlichen Grenzwerte für Schadstoffe. Das Ergebnis fällt damit besser aus als bei den Fingermalfarben: In ...
Beim Spielen kann es immer wieder passieren: Ein Kind probiert aus, wie Knete schmeckt, und verschluckt sie. Deshalb ist es wichtig, dass solche Spielsachen keine ungesunden Stoffe enthalten. Der K-Tipp liess zehn häufig verkaufte Spielkneten auf ihren Schadstoffgehalt überprüfen.
Die gute Nachricht: Alle Hersteller hielten sich an die gesetzlichen Grenzwerte für Schadstoffe. Das Ergebnis fällt damit besser aus als bei den Fingermalfarben: In jenem Test (K-Tipp 5/2014) hatten zwei von acht Produkten die Grenzwerte massiv überschritten.Und: Aus keiner der Spielkneten lösten sich Schwermetalle.
Trotzdem schnitten nur fünf Produkte sehr gut ab. Die restlichen Kneten enthielten einige Inhaltsstoffe, die unnötig sind. In den Produkten «Art & Fun Creative Kindersoftknete» von Simba, «4 Töpfchen Knete» von Djeco und in den «Play-Doh»-Kneten von Hasbro fand das Labor geringe Mengen an Formaldehyd. Dieser Stoff kann bei Hautkonktakt zu Allergien führen. Zudem kann er die Schleimhäute in Mund und Nase reizen.
In den Knetetöpfchen der Toys-’r’-us-Eigenmarke «Universe of Imagination Creations» war der Formaldehydgehalt höher. Diese Knete enthielt 325 Milligramm Formaldehyd pro Kilo und lag damit nur wenig unter dem Grenzwert von 500 Milligramm.
In den erwähnten fünf Produkten fand das Labor zudem den Konservierungsstoff Natriumbenzoat. Auch dieser Inhaltsstoff kann Allergien auslösen.
Hersteller Toys ’r’ us verspricht Massnahmen, um Formaldehyd «in Zukunft möglichst zu vermeiden». Hasbro schreibt, man habe einen Nachtest veranlasst und wolle «die Produkte allenfalls überarbeiten».
Günstiges Produkt mit Bestnote
Wer Knete ohne allergene Stoffe sucht, wird in diesem Test fündig: In der Hälfte der Produkte fand das Labor keine heiklen Inhaltsstoffe. Darunter war auch eine günstige Spielknete: Eine Packung Happy-People-«Knetgummi» enthält zwölf Stangen unterschiedlicher Farben. 100 Gramm kosten nur rund Fr. 1.70. Mehr als doppelt so teuer sind die schadstofffreien «Schulknet» von Feuchtmann und «Springknete» von Jumping Putty.
So wurde getestet
- Schwermetalle: Das Labor simulierte, was passiert, wenn Kinder die Kneten in den Mund nehmen und verschlucken. Dazu wurden die Produkte in verdünnte Salzsäure eingelegt. Dann prüften die Fachleute, wie viel Arsen, Cadmium, Chrom, Quecksilber und Aluminium abgegeben wird.
- Formaldehyd: Formaldehyd kann zu starken allergischen Reaktionen führen und Schleimhäute reizen. Ausserdem wird dieser Giftstoff mit erhöhtem Krebsrisiko in Verbindung gebracht.
- Methylisothiazolinone: Auf diese Konservierungsstoffe reagieren viele Menschen allergisch. Sie können zudem die Schleimhäute reizen. Sie dürfen daher in Kosmetikprodukten, die auf der Haut bleiben, nicht mehr verwendet werden – zum Beispiel in Hautcremes und Lotionen.
- Weitere Konservierungsstoffe: Die Laborexperten überprüften, ob die Kneten weitere Inhaltstoffe enthalten, die zu allergischen Reaktionen führen können. Dazu gehört beispielsweise Natriumbenzoat. Gesucht wurde ausserdem nach verschiedenen Parabenen. In keinem Produkt wurden diese Stoffe nachgewiesen.