Eigentlich sollten A-Post-Sendungen der Post am Folgetag beim Empfänger eintreffen. Um dies zu überprüfen, verschickten die Redaktionen von «Spendere Meglio» im Tessin, «Bon à Savoir» in der Romandie und K-Tipp in der Deutschschweiz gleichzeitig 30 Pakete. Je zehn Pakete wurden in Zürich, Bellinzona und Lausanne aufgegeben und an Empfänger in den Kantonen Basel-Stadt, Bern, Freiburg, Graubünden, Luzern, Neuenburg, Schaffhausen, St. Gallen, Tessin und Wallis verschickt. Porto pro Priority-Paket: 9 Franken. Für diesen Preis verspricht die Post, dass die Pakete am nächsten Tag eintreffen. Die Stichprobe zeigte: Die Realität ist anders.

  • Ab Lausanne: Zwei Pakete (nach Olivone TI und St. Gallen) trafen drei Tage verspätet ein. Vom Paket nach Schaffhausen fehlte vorerst jede Spur. Es traf schliesslich mit knapp zwei Wochen Verspätung ein.
  • Ab Bellinzona: Das Paket mit Zielort Crans-Montana VS traf erst nach vier Tagen ein.
  • Ab Zürich: Alle Pakete waren am Folgetag beim Empfänger.

Post-Sprecherin Nathalie Dérobert Fellay sagt, die im Auftrag der Post regelmässig «durch unabhängige Institute» durchgeführten Erhebungen würden «eine sehr gute Pünktlichkeit bei der Zustellung von Paketen» ergeben. 2012 seien 97,7 Prozent der Priority-Pakete rechtzeitig angekommen. Fakt ist:  In der K-Tipp-Stichprobe erreichte die Post mit 26 von 30 pünktlich zugestellten Paketen eine rund 10 Prozent tiefere Quote.