Tabs glänzten im Test
Die besten Geschirrspül-Tabs überzeugen auch bei eingetrockneter Pasta-Käse-Mischung, Eigelb und Hackfleisch. Da können die wenigsten klassischen Pulver mithalten.
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K-Tipp 11/2013
02.06.2013
Letzte Aktualisierung:
12.06.2013
Andreas Schildknecht, Leiter Testredaktion
Tabs sind praktisch: Sie enthalten Spülmittel, Klarspüler und Regeneriersalz. Nachteil: Sie sind vergleichsweise teuer. Ein Waschgang kostet 10 bis 45 Rappen.
Wer für die Maschine Pulver vorzieht, benötigt einen separaten Klarspüler. Ein Waschgang zum Beispiel mit dem Pulver W5 von Lidl kostet dafür auch nur 5 Rappen.
Doch welche Geschirrspülmittel reinigen gründlich und vermeiden Kalkbeläge und Wasserflecken auf...
Tabs sind praktisch: Sie enthalten Spülmittel, Klarspüler und Regeneriersalz. Nachteil: Sie sind vergleichsweise teuer. Ein Waschgang kostet 10 bis 45 Rappen.
Wer für die Maschine Pulver vorzieht, benötigt einen separaten Klarspüler. Ein Waschgang zum Beispiel mit dem Pulver W5 von Lidl kostet dafür auch nur 5 Rappen.
Doch welche Geschirrspülmittel reinigen gründlich und vermeiden Kalkbeläge und Wasserflecken auf Geschirr und Besteck? Der K-Tipp schickte zehn Pulver und fünf All-in-One-Tabs in ein spezialisiertes Labor. Dort mussten die Produkte zeigen, wie gut sie neun verschiedene Arten von Verschmutzung entfernen können. Zudem prüften die Experten, wie intensiv das Geschirr nach dem Abwaschen glänzt. Zu acht klassischen Pulverprodukten wurde jeweils der passende Klarspüler getestet. Die beiden restlichen Pulver – W5 und Handymatic Supreme – enthalten wie die All-in-One-Tabs Klarspüler.
Der K-Tipp stellte hohe Anforderungen: Zum Einsatz kamen Schmutzkombinationen wie Pasta und Käse sowie Ei und Käse. Die Reinigungsleistung wurde pro Produkt an vier Spülgängen, der Glanz nach 33 Spülgängen geprüft (siehe «So wurde getestet», Seite 14).
Nur ein Produkt mit Note «ungenügend»
Das Resultat des Tests: Kein Pulver reinigte so gut wie die besten Multitabs. Bezüglich Glanz hingegen können einige der Pulver-Klarspüler-Kombinationen mit den besten Tabs durchaus mithalten. Insgesamt erreichten drei Tabs und ein Pulver die Gesamtnote «gut». Die Auszeichnung «sehr gut» verpassten alle getesteten Geschirrspülmittel klar.
Testsieger: Eines der zwei teuersten Mittel
Mit der Gesamtnote 5,2 erreichten die Somat-10-Tabs den ersten Platz. Doch das Siegerprodukt ist eines der zwei teuersten Mittel im Test: Ein Spülgang kostet 45 Rappen.
Zum Vergleich: Mit den Alio-Tabs von Aldi zahlt man nur 10 Rappen pro Spülgang. Das Produkt mit dem Namen Complete 10 reinigt fast gleich gut wie der Testsieger, erzeugt aber etwas weniger Glanz. Resultat: Gesamtnote 5 und die Auszeichnung als Kauftipp. Ebenfalls gut – mit derselben Gesamtnote – sind die All-in-One-Tabs von Sun. Sie sind jedoch deutlich teurer als die Alio-Tabs.
Das beste der zehn getesteten Pulver ist Power Powder von Finish. Als einziges erreichte es gerade noch die Gesamtnote «gut». Die drei Pulver von M-Budget, Denner und Sun erreichten je die genügende Gesamtnote 4,7.
Etwas weniger gut waren die Pulver mit integriertem Klarspüler von Lidl und Handymatic. Beide hatten dasselbe Problem: Das Geschirr glänzte nach der Reinigung vergleichsweise wenig. Dafür hatten W5 und Supreme All-in-One die beste Reinigungsleistung der getesteten Pulver.
Das Pulver von Somat erhielt als einziges Testprodukt das Gesamturteil «ungenügend». Grund dafür ist die schwache Reinigungsleistung (siehe Tabelle).
Laut Herstellerin Henkel handelt es sich bei diesem Somat-Pulver um ein Produkt, das 2010 hergestellt worden ist. Produkte für Geschirrspüler würden aber durch mehrjährige Lagerung «an Enzymleistung verlieren, was negative Auswirkungen auf die Reinigungsleistung für Schmutz wie Ei/Käse, Stärke oder Pasta hat», schreibt Henkel.
Ärgerlich: Konsumenten können das Alter solcher Produkte im Verkaufsregal nicht erkennen. Denn das Fabrikationsdatum ist in der Regel im Produktionscode versteckt. Alle drei Packungen Somat-Pulver, die der K-Tipp für den Test benötigte, waren im Februar im Coop Megastore in Dietlikon ZH eingekauft worden.
Nur Held und Sun ohne Phosphate
Held arbeitet nach eigenen Aussagen an einer verbesserten Rezeptur für sein Pulver. Zudem sei ein All-in-One-Produkt geplant.
Reckit Benckiser und die Migros schreiben in ihren Stellungnahmen, ihre eigenen Tests hätten zum Teil bessere Reinigungsergebnisse gezeigt. Die Migros kündigt zudem an, ihre Produkte ökologischer zu gestalten. Man sei daran, die Rezepturen zu überarbeiten.
Die meisten Maschinengeschirrspülmittel im Test enthalten nach wie vor gewässerbelastende Phosphate. Nur gerade in den Pulvern von Held und Sun sowie in den Sun-Tabs sind keine Phosphate enthalten.
Gepflegte Maschine – sauberes Geschirr
Hier die wichtigsten Tipps:
Pflege
- Siebe und Sprüharme des Geschirrspülers regelmässig von Speiseresten befreien.
- Nicht immer Eco- und Schnellprogramme wählen. Ein 65-Grad-Programm zwischendurch beugt Ablagerungen in der Maschine und üblen Gerüchen besser vor.
Salz
- Jede Geschirrspülmaschine enthärtet das Leitungswasser mittels einer eingebauten Anlage. Damit diese funktioniert, ist Salz nötig. Bei Pulvern und Tabs ohne Salz ist Regeniersalz besonders wichtig. Notfalls – und ausnahmsweise – kann man normales Speisesalz verwenden. Im Unterschied zum Regeniersalz enthält Speisesalz Zusätze, die verhindern, dass das Salz verklumpt. Doch solche Zusätze können der Enthärteranlage schaden.
Bei hartem Wasser reicht die eingebaute Salzfunktion unter Umständen nicht aus, um das Wasser zu entkalken. Dann ist es ratsam, selbst bei Multitabs zusätzlich Regeniersalz einzufüllen.
So wurde getestet
Die Laborexperten des SGS Instituts Fresenius in Taunusstein (D) verwendeten für den Test der Tabs und Pulver normale Haushalts-Geschirrspüler. Die Prüfungen erfolgten gemäss internationalen Standards des Industrieverbands Körperflege und Waschmittel (IKW).
Gereinigt wurde stets gleich verschmutztes Geschirr, Besteck und Edelstahlservierplatten. Vor dem Reinigen liessen die Experten den Schmutz auf dem Geschirr antrocknen. Zudem wurde pro Spülgang 50 Gramm zusätzlicher Schmutz wie Rahm, Mehl, Ketchup und Frittierfett beigefügt.
- Reinigungsleistung: Mit jedem Pulver beziehungsweise Tab wurden vier Spülgänge bei 50 Grad Wassertemperatur und maximal möglicher Wasserhärte durchgeführt. Zum Vergleich wiederholte man die Versuche zwischen den Spülgängen ohne Reinigungsmittel. Die Kriterien: Wie gut entfernen die einzelnen Produkte angebrannte Milch, Teeablagerungen, Hackfleisch und Pasta mit Käse? Bei Schmutz wie Eigelb, Stärkemix, Ei/Käse und Reis wurde zudem überprüft, ob und wie viel Rückstände auf dem Geschirr zurückgeblieben waren.
- Glanz: Wie gut verhindern die Spülmittel und Klarspüler im Test Flecken und Schlieren? Um dies herauszufinden, führte das Labor pro Reinigungsprodukt 30 Spülgänge bei 65 Grad und drei Spülgänge bei 55 Grad durch.