Welcher Tampon saugt gut, enthält keine Schadstoffe und kostet wenig? Das war die Frage, die es im Test zu klären galt. Vor zwölf Jahren lautete die Schlagzeile des K-Tipp-Tests: «Guter Tampon ist teuer.»
Damals schnitten die teuren Markenprodukte von o.b. und Tampax am besten ab. Im Jahr 2005 kostete ein Tampon 25 bis 30 Rappen. Im aktuellen Test ist wieder ein Tampon von o.b. an der Spitze. Er kostet heute nur noch 14 Rappen. Der Titel von damals hat also seine Gültigkeit verloren.
Von 6 Rappen bis Fr. 1.25 pro Stück
Die Preise für Tampons sanken generell: Sehr gute Tampons mit sehr guter Saugfähigkeit und ohne Schadstoffe gibt es für 6 Rappen pro Stück bei Aldi und Denner. Zum Vergleich: Die teuersten Tampons der Marke «Ellen» von Coop kosten Fr. 1.25 pro Stück. In ihnen wurden Spuren von Schadstoffen gefunden.
Alle Produkte im Test zeigten sich sehr saugstark (siehe «So wurde getestet»). Anders sieht es bei den Schadstoffen aus: Vier Tampons waren mit Spuren verschiedener Stoffe belastet. Geringe Mengen von Formaldehyd tauchten in den teuren «Ellen»-Tampons auf.
Formaldehyd ist allergisierend und hautreizend. In einem Produkt, das stundenlang direkt mit den Schleimhäuten in Berührung ist, hat Formaldehyd nichts zu suchen.
Der Hersteller von «Ellen» sagt auf Anfrage des K-Tipp, es handle sich nur um kleinste Spuren von Formaldehyd, die deutlich unter dem geltenden Grenzwert liegen.
In vier Tampons hat das Labor Spuren von halogenorganischen Verbindungen nachgewiesen. Einige können Allergie auslösen, andere stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Tampax-Hersteller Procter & Gamble erklärt, geringe Mengen an halogenorganischen Verbindungen seien «unbedenklich».
In keinem Produkt wurden potenzielle Krankheitserreger gefunden. Die Gesamtzahl an Hefe- und Schimmelkeimen war in den Lidl-Tampons leicht erhöht. Lidl erklärt, eigene Tests hätten keine Auffälligkeiten ergeben. Bei allen anderen Produkten im Test waren keine Keim-Belastungen messbar.
So wurde getestet
Im Auftrag des K-Tipp haben zwei spezialisierte Labors in Österreich und Frankreich zehn Tampons normaler Saugstärke untersucht. Die Analysen umfassten chemische und physikalische Methoden. Die Saugfähigkeit wurde anhand einer Vagina-Nachbildung mit künstlichem Menstruationsblut geprüft.
Saugfähigkeit: Wie viel Flüssigkeit können die Tampons maximal aufnehmen? Saugen die Produkte die Flüssigkeit gleichmässig auf? Ist die Saugkraft – wegen der Gefahr der Austrocknung der Schleimhaut – nicht zu hoch?
Schadstoffe: Enthalten die Produkte kritische Stoffe wie Formaldehyd, halogenorganische Verbindungen und Flammschutzmittel?
Keimbelastung: Enthalten die Tampons im Neuzustand Keime? Findet man mögliche Krankheitserreger wie Staphylokokken?