Die besten Produkte im K-Tipp-Test reinigen effizient und belasten zugleich Haut und Umwelt nicht stark. Unter den besten fünf der insgesamt zehn getesteten Putzmittel sind alle drei geprüften Ökoreiniger. Die Markenprodukte Meister Proper, Ajax und Der General landeten zuhinterst in der Tabelle.
Günstiges M-Budget-Mittel mit guter Note
Die beste Kombination aus Putzkraft und schonenden Inhaltsstoffen bot der Öko-Allzweckreiniger Nature Clean der Migros. Er enthielt keine der haut- und umweltschädlichen Stoffe, nach denen das Labor suchte. Das Mittel Coop Oecoplan reinigte zwar etwas besser als der Testsieger. Da es aber vier heikle Stoffe enthielt, landete es nur auf dem vierten Platz. Unter den Stoffen waren etwa Limonen und Citral, die laut dem wissenschaftlichen Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU Allergien auslösen können.
Die drei Produkte Nature Clean, Tandil und M-Budget zeigen, dass sich Allzweckreiniger schadstoffarm herstellen lassen. Das M-Budget-Mittel beweist zudem, dass Produkte mit wenig Chemie und einer guten Reinigungsleistung nicht teuer sein müssen. Ein Liter dieses Allzweckreinigers der Migros kostet nur 75 Rappen. Zum Vergleich: Der Testsieger Nature Clean war mit Fr. 3.60 klar teurer.
Die zwei Reiniger der Migros erzielten im Test eine sehr ähnliche Reinigungswirkung. Das M-Budget-Mittel war diesbezüglich fast gleich gut wie Nature Clean. Beide Produkte werden in der Schweiz hergestellt und sind gemäss Etikette biologisch gut abbaubar.
Laut der Migros unterscheiden sich die beiden Reiniger allerdings bei den zugesetzten putzaktiven Hilfsstoffen deutlich. Das Mittel Nature Clean bestehe aus naturbasierten Fettsäuren, Soda, Zitronensäure und etwas Alkohol. Im Vergleich dazu enthält der M-Budget-Reiniger laut der Migros weniger Zutaten und ist biologisch weniger gut abbaubar.
Problematische Stoffe in Markenreinigern
Die Allzweckreiniger von Meister Proper, Ajax und Der General sind mit über 3 Franken pro Liter ähnlich teuer wie der Testsieger. Die bekannten Marken enthielten aber am meisten schädliche Stoffe.
Besonders negativ fiel hier das Mittel von Der General auf: Das Labor fand darin neben allergieauslösenden Duftstoffen den hautreizenden Konservierungsstoff Benzisothiazolinon. In Kosmetika, die auf der Haut verbleiben, sind Isothiazolinone seit Jahren verboten. In Reinigern sind sie hingegen weiterhin erlaubt.
Auch der Allzweckreiniger Pabella aus der Landi enthielt Isothiazolinone. Die Menge der gefundenen Konservierungsstoffe liegt noch im gesetzlich erlaubten Bereich. Die Landi schreibt dem K-Tipp, der Pabella-Reiniger sei inzwischen überarbeitet worden. Von der geprüften Version gebe es in den Läden noch Restbestände.
Im Allzweckreiniger von Ajax steckten zwar keine Isothiazolinone, dafür aber das starke Desinfektionsmittel Glutaral. Laut der europäischen Chemikaliendatenbank kann Glutaral sowohl die Haut reizen als auch Atembeschwerden hervorrufen. Das Desinfektionsmittel ist zudem langfristig giftig für Wasserlebewesen – was ebenso für viele andere gefundene Stoffe gilt.
Hersteller Henkel teilt mit, die Duftstoffe im Mittel Der General dienten dazu, den Eigengeruch der anderen Inhaltsstoffe zu überdecken. Dadurch rieche ausserdem das Wischwasser frisch. Procter & Gamble, Hersteller von Meister Proper, sagt, sein Reiniger werde vor der Einführung von Toxikologen punkto Sicherheit bewertet. Denner verspricht, sein Mittel bei der Reinigungsleistung und den Inhaltsstoffen zu verbessern.
So putzt man sauber ohne Chemie
Die meisten Reinigungsmittel sind laut dem deutschen Umweltbundesamt und der Naturschutzorganisation Bund unnötig. Mit folgenden Tipps und etwas Muskelkraft kann man nachhaltig, gesund und günstig putzen:
- Schmutz wenn möglich stets sofort entfernen: In frischem Zustand geht er einfach weg. Dafür reichen Wasser und eine Bürste oder ein Lappen.
- Duschkabine und Armaturen im Bad nach der Benutzung stets abtrocknen oder mit einem Schieber abziehen. Das verhindert Kalkflecken.
- Bei Putzmitteln ist weniger mehr: Neben einem milden Allzweckreiniger oder einem Handgeschirrspülmittel reicht für sämtliche Putzarbeiten meist ein Essig- oder Zitronenreiniger aus. Essigwasser und Zitronensäure helfen bei Kalk und Fett. Essig wirkt zudem antibakteriell und hilft gegen Gerüche. Laut der Zeitschrift «Öko-Test» sind fünf Tassen Haushaltsessig pro Liter Wasser genug.
- Putzmittel sollte man sparsam einsetzen. Bei hoher Dosis schäumt und duftet es zwar stärker – doch bessere Putzergebnisse kann man so nicht erzielen.
- Flüssige Reinigungsmittel sind besser als Putzsprays. Grund: Beim Versprühen entsteht Nebel mit Tröpfchen, die man der Gesundheit zuliebe nicht einatmen sollte.
- Laut der deutschen Verbraucherzentrale braucht es für eine gute Wohnungshygiene keine aggressiven Reiniger. Allzweckreiniger und Seife reichen aus, um Viren unschädlich zu machen.
So hat der K-Tipp getestet
Zwei deutsche Labors prüften für den K-Tipp zehn Allzweckreiniger. Die Experten des einen Labors massen die Mengen an heiklen Inhaltsstoffen. Das zweite Labor überprüfte die Reinigungsleistung. Die Prüfpunkte im Detail:
- Reinigungsleistung bei Fussbodenschmutz: Alle Reiniger mussten im Labor beweisen, wie gut sie Fussbodenschmutz entfernen. Dazu trugen die Experten mit einer Sprühmaschine eine Mischung aus altem Öl und Haushaltsstaub auf Bodenplatten auf. Die Mischung trocknete über Nacht bei Raumtemperatur ein. Die Allzweckreiniger wurden nach Herstellerangaben dosiert und auf Schwämme in einem Wischprüfgerät geträufelt. Pro Durchgang wischten die Schwämme im Prüfgerät bis zu 25 Mal über die Platten. Bei jedem Reiniger wurde 10 Mal gemessen. Danach bewerteten die Experten die Reinigungsleistung durch Augenschein. Das effizienteste Produkt beseitigte den gesamten Schmutz. Die schlechtesten Mittel putzten lediglich knapp 30 Prozent des Drecks weg.
- Schädliche Inhaltsstoffe: Die Laborexperten suchten mit chemischen Analysen nach insgesamt 30 problematischen Stoffen. Die meisten dieser Chemikalien können Allergien auslösen oder zu Hautreizungen führen. Viele von ihnen sind zudem langfristig schädlich für Wasserlebewesen. Zusätzlich suchte das Testlabor nach drei Isothiazolinonen und nach dem Desinfektionsmittel Glutaral. Auch diese Chemikalien können gemäss der europäischen Chemikaliendatenbank Mensch und Umwelt schaden.