Ein Brotbackautomat ist praktisch: Damit lässt sich zu Hause ohne viel Aufwand eigenes Brot herstellen. Laut der Werbung der Hersteller muss man bloss die Zutaten in die Maschine geben, das gewünschte Backprogramm wählen, die Backzeit festlegen – und nach ein paar Stunden ist das Brot fertig.
Doch so einfach wie versprochen ist es nicht: Im K-Tipp-Test von zehn Automaten gelang es mit keinem Gerät, ein sehr gutes Vollkorn- oder Weissbrot zu backen.
Panasonic-Gerät ist Testsieger
Als einziges Gerät schnitt der Backautomat von Panasonic insgesamt gut ab. Laut den Laborexperten liess sich damit ein Vollkornbrot mit regelmässiger Kruste herstellen. Zudem war das Innere des Brotes gut gebacken und das Äussere gleichmässig gebräunt. Nur genügend war das Panasonic-Gerät hingegen beim Zubereiten einer Vollkorn-Fertigbackmischung.
Der Testsieger war zudem das benutzerfreundlichste Gerät im Vergleich. Das fertig gebackene Brot liess sich einfach entnehmen. Und das Knetgeräusch im laufenden Betrieb war leiser als bei allen anderen Produkten im Test.
Mit einem Preis von 219 Franken ist der Panasonic-Automat das mit Abstand teuerste Gerät im Vergleich. Für die zweitplatzierte «Brotbackmaschine Müller Silber» von Furber zahlt man mit 119 Franken deutlich weniger. Vollkornbrot gelang mit diesem Automaten ebenso gut wie mit dem Testsieger. Die Qualität des Weissbrotes war allerdings nur genügend. Das Furber-Modell eignet sich also in erster Linie für Leute, die vor allem Vollkornbrot herstellen möchten. Nachteil des Gerätes von Furber: Es ist deutlich weniger benutzerfreundlich als der Automat von Panasonic.
Bezüglich Handhabung stellten die Laborexperten auch bei der drittplatzierten Backmaschine «Design Advanced» von Gastroback einige Mängel fest. Mit diesem Produkt gelang Vollkornbrot etwas weniger gut als mit den zwei besten Geräten im Test. Das Gastroback-Modell war der einzige Brotbackautomat, der beim Kriterium Backen in allen Teilprüfungen eine gute Note erzielte. Mit rund 125 Franken ist das Gastroback-Modell nur wenig teurer als der Automat von Furber.
Landi-Gerät: «Brot oben ungebräunt»
Am enttäuschendsten fielen die Backresultate beim Modell «Brotbäcker» der Landi aus, dem mit 49 Franken klar günstigsten Produkt im Vergleich. Zum hergestellten Weissbrot notierten die Experten nach dem Backen: «Oben komplett ungebräunt, im unteren Teil sehr unregelmässig und nur teilweise gebräunt.» Auch beim Zubereiten von Vollkornbrot fiel das Resultat mit dem «Brotbäcker» ungenügend aus. Die Landi schreibt dazu, dass man mit den eigenen Backmischungen bessere Ergebnisse erzielt habe.
Einige Hersteller ziehen Konsequenzen
Die Automaten von Betty Bossy/Fust und Trisa fielen beim Prüfpunkt Backen ebenfalls durch. Laut den Experten hatte das Weissbrot bei beiden Geräten eine zu dünne Kruste. Und auf der oberen Seite war das Brot meist ungebräunt und zerfurcht.
Fust sagt zum ungenügenden Abschneiden seines Modells «Brotbackautomat Pro», man habe das Gerät aus dem Sortiment genommen. Auch WMF teilt mit, man verkaufe den genügenden Brotbackautomaten «Kult X» nicht mehr.
So hat der K-Tipp getestet
Das Labor Applitest in Nürnberg (D) prüfte für den K-Tipp zehn Brotbackautomaten. Die Kriterien im Einzelnen.
- Backen: Im Praxistest buken die Experten Weissbrot im Schnellprogramm mit mittlerer sowie dunkler Bräunungseinstellung. Zudem bereiteten sie ein Vollkornbrot nach eigener Mischung im entsprechenden Programm zu und liessen die Maschinen mit einer Vollkornbrot-Fertigmischung im Normalprogramm arbeiten. Bei allen Broten bewerteten die Experten die Bräunung, das Aussehen des oberen und des unteren Teils, die Kruste und das Innere des Brotes.
- Bedienung: Wie benutzerfreundlich ist das Display positioniert? Lässt sich die Anzeige problemlos ablesen? Ist das Programmieren einfach? Wie steht es mit der Einrichtung der Geräte? Kann man die Maschinen im Betrieb gut bedienen? Lässt sich das fertige Brot einfach entnehmen? Lassen sich Brotbackform und Knetschaufel ohne Mühe reinigen? Wie laut sind die Geräte im Betrieb?
- Verarbeitung: Die Experten prüften die Verarbeitung und die Robustheit der Backautomaten.
- Oberflächentemperatur: Das Labor mass die Temperatur an den Knöpfen der Geräte und an verschiedenen Stellen des Gehäuses. Der höchste gemessene Wert belief sich auf knapp 55 Grad Celsius: beim Deckel der Prima-Vista-Maschine. Verbrennungen drohen erst ab 60 Grad. Bei allen anderen Geräten betrug die Temperatur weniger als 50 Grad.
Gute Geräte zum Kneten von Brotteig
Brot kann man auch im Ofen backen. Beim Zubereiten des Teigs sind Küchenmaschinen oder Handmixer nützliche Helfer. Folgende Geräte bewährten sich in Tests:
Gute Küchenmaschinen («Saldo» 20/2020):
- Bosch Mum 58420 (Fr. 278.–, Galaxus.ch)
- Turmix CX970 (Fr. 299.95, Fust)
- Kenwood Multione (Fr. 280.–, Galaxus.ch)
- Prima Vista Küchenmaschine weiss (Fr. 49.–, Landi)
Sehr guter Handmixer (K-Tipp 11/2023):
- Braun Multimix 5 (Fr. 64.20, Galaxus.ch)
Gute Handmixer: