Beim Kochen mit einem Wok werden die Zutaten bei 200 Grad unter ständigem Rühren erhitzt. So brennt nichts an, alles wird gleichmässig gegart, und es gehen keine Nährstoffe verloren. Traditionelle Woks haben einen gewölbten Boden. Damit das Kochen auch auf einem europäischen Elektroherd funktioniert, haben Woks aus dem Detailhandel aber einen flachen Boden mit kleinem Durchmesser.
Der K-Tipp liess zwölf Produkte mit und ohne Antihaftbeschichtung im Labor prüfen. Die Testresultate zeigen: Bei einigen Modellen braucht es viel Geduld, weil sie nur langsam aufheizen. «Besinning» von Ikea und «GEM» von Berghoff benötigten 20 bis 30 Minuten Zeit, bis sie richtig heiss waren. Zum Vergleich: Beim Testsieger «365+» von Ikea waren es lediglich 9 Minuten. Ebenso schnell liess sich der Wok von WMF erhitzen.
Eine Wärmebildkamera zeigte aber, dass sich bei der WMF-Pfanne die Hitze weniger gleichmässig verteilt. Deshalb und weil sich der WMF-Wok nur zweihändig bedienen lässt, schnitt die 175 Franken teure Pfanne mit einer schlechteren Gesamtnote ab als der Testsieger von Ikea – und dieser kostet nicht einmal 40 Franken.
Die Pfanne von Silit und der «Classic Wok» aus der Migros zeigten deutliche Schwachpunkte beim Kriterium «Temperaturverteilung». Das Labor mass auf dem Pfannenboden Temperaturunterschiede von 40 Grad. Beide Modelle erzielten nur eine genügende Gesamtnote. Die grössten Mängel im Test zeigten die Modelle «Besinning» und «GEM». Der Grund: Verbrennungsgefahr. Das Labor fand Stellen aus Metall, die gefährlich heiss wurden.
Beim «Besinning»-Wok war eine Schraube am Griff das Problem, sie erreichte eine Temperatur von 100 Grad. Die günstige Pfanne von Ikea schnitt deshalb ungenügend ab.
123 Grad heisse Griffe beim Berghoff-Wok
Beim Wok «GEM» von Berghoff wurden die Griffe der Pfanne bis zu 123 Grad heiss. Ohne Topflappen oder Ofenhandschuhe konnten die Experten die Pfanne nicht anfassen und bewegen. Der Wok schnitt deshalb mit einer schlechten Gesamtnote ab.
Ikea schreibt dem K-Tipp: «Den Hinweis, dass eine Schraube heiss wird, werden wir den Entwicklern in Schweden melden.» Die Migros verteidigt den «GEM»-Wok: «Ohne die Gusseisengriffe liesse sich der Wok nicht mehr im Ofen nutzen.» Die Bedienungsanleitung weise darauf hin, dass Topflappen benutzt werden sollten.
Über die Langlebigkeit der getesteten Woks muss man sich kaum Sorgen machen. Alle erwiesen sich als robust genug für den normalen Einsatz zu Hause. Dabei hatte sich der K-Tipp echte Härteprüfungen ausgedacht. Selbst Pfannen, die vom Hersteller als «nicht für den Geschirrspüler geeignet» bezeichnet werden, überstanden die Prozedur ohne Schäden.
Die stabilsten Böden im Test hatten die Pfannen von Silit und Ikea 365+. Beide Pfannen waren auch nach dem Abschrecken noch gleich eben wie im Neuzustand.
Antihaftbeschichtung aus PTFE: Problematisch oder unbedenklich?
Woks gibt es mit oder ohne Antihaftschicht. Die Basis solcher Beschichtungen ist in der Regel der Kunststoff PTFE. Das Problem dieses Materials ist seine Herstellung. Bei der Produktion von Antihaftbeschichtungen werden Fluorverbindungen (PFAS) eingesetzt, die sehr langlebig und umweltschädlich sind (K-Tipp 12/2023).
In der Nähe von Produktionsstandorten sind Böden und Gewässer laut Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (D) oft belastet. Einige der Fluorverbindungen werden als giftig und krebsverursachend eingestuft. Sie können über die Nahrungskette in den Körper von Menschen gelangen. Beim normalen Kochen lösen sich aber nach heutigem Kenntnisstand keine Pfas aus den Beschichtungen. Beschichtete Pfannen sollten aber nie überhitzt werden, weil dadurch giftige Gase entstehen können.
Heikel wird es laut dem deutschen Bundesamt für Risikobewertung bei Temperaturen ab rund 350 Grad. Für Vögel können diese Dämpfe tödlich sein. Schluckt man Teile, die sich aus der Antihaftschicht lösen, ist dies laut Bundesamt aber unbedenklich für die Gesundheit.
So hat der K-Tipp getestet
Der K-Tipp beauftragte das Stuttgarter Labor Ipi Institute mit der Untersuchung von zwölf häufig verkauften Wok-Pfannen. Je zwei Pfannen eines Modells wurden auf zwei Herdplatten mit 14,5 und 18 Zentimetern Durchmesser getestet. Die Leistung betrug pro Platte rund 1000 Watt. Alle Messungen geschahen ohne Deckel.
Qualität: Die Experten stoppten die Zeit, bis die mit Öl befüllten Pfannen eine Temperatur von 200 Grad erreicht hatten. Mit einer Wärmebildkamera überprüften sie, ob sich die Pfannen gleichmässig erhitzten und wie gross der Unterschied zwischen dem heissesten Punkt der Pfannen und dem Mittelpunkt war. In einem weiteren Test wurden die Pfannen mit je einem Liter Wasser so lange erhitzt, bis das Wasser kochte. Danach nahmen die Experten die Pfannen von der Herdplatte und massen mit einem Fühler, wie stark die Temperatur des Wassers nach 10 Minuten gefallen war.
Heisse Stellen: Mit Temperaturfühlern und einem Prüfstab wurde gemessen, ob es an den Pfannen Stellen gibt, an denen man sich die Finger verbrennen kann.
Handhabung: Ein Experte prüfte die Ergonomie der Griffe beim Hantieren mit den Pfannen. Er bewertete unter anderem, ob die Griffe rutschig, zu dick oder zu dünn waren und ob die Pfannen ausbalanciert waren.
Robustheit: Die Woks wurden 25 Mal in einem Geschirrspüler gewaschen. Nach 10, 15, 20 und 25 Waschgängen überprüfte das Labor, ob es Schäden gab. Ergebnis: Bis auf den Verlust von Glanz an einigen Verbindungsnieten konnten die Prüfer keine Mängel feststellen. Dann wurden die Produkte 20 Mal leer auf 200 Grad aufgeheizt und in Leitungswasser mit einer Temperatur von 15 Grad abgeschreckt.