Das Schutzgitter des Heizlüfters von Mio Star und flüssiger Asphalt haben eines gemeinsam: Beide werden über 150 Grad Celsius heiss. Das zeigt der Test des K-Tipp.
Ein deutsches Labor prüfte insgesamt zehn elektrische Heizlüfter. Ihre Funktionsweise ist einfach: Ein Ventilator saugt kühle Luft aus dem Raum, leitet sie durch Heizelemente und bläst die erwärmte Luft aus. Je nach Modell handelt es sich bei den Heizelementen um Glühdrähte oder Keramikplatten. Die getesteten Heizlüfter kosten zwischen 25 und 70 Franken.
«Salerno» von Koenig ist der Testsieger
Die Untersuchung zeigt: Nur zwei der zehn Geräte sind empfehlenswert. Die beste Wahl ist das Modell «Salerno» der Schweizer Marke Koenig. Der Testsieger zeigte die beste Heizleistung, überzeugte im Sicherheitscheck und punktete bei den Experten als leisestes Gerät. Urteil: «sehr gut». Fast ebenso gut schnitt der «Jibo Vintage» der Jumbo-Marke Ayce in der Gesamtbewertung ab.
Im Test musste jedes Gerät auf höchster Heizstufe einen 6 Kubikmeter grossen Raum von 12 auf 20 Grad erwärmen. Der Testsieger bewältigte diese Aufgabe in zwei Minuten. Zum Vergleich: Die Modelle von Olimpia Splendid und Stadler Form brauchten dafür bis zu sechs Minuten. Modelle mit Glühdrähten erwärmten den Raum rascher als Geräte mit Keramikplatten.
Das Gerät von Koenig verteilte die Wärme gleichmässig im Raum. Beim Heizlüfter von Olimpia Splendid wichen die Temperaturen innerhalb des Raumes um bis zu 9 Grad voneinander ab. Wer den Heizlüfter gern vor dem Büroplatz oder im Hobbyraum positioniert, wird mit keinem gesteteten Modell restlos glücklich. Alle Geräte hatten Mühe, einen bestimmten Bereich sowohl gleichmässig als auch stark zu erwärmen.
Vier Modelle fielen im Sicherheitscheck durch. Das Aussengitter des Geräts von Mio Star hatte sich bereits nach einer Minute auf höchster Heizstufe auf 156 Grad Celsius erhitzt, beim Modell von Stadler Form waren es 150 Grad. Mit 73 Grad wurde das Gitter des Testsiegers nur halb so heiss. Die Gitter der Heizlüfter mit Keramikplatten erhitzten sich in der Regel stärker als jene der Glühdraht-Modelle.
Bei den Produkten von Rowenta und Olimpia Splendid fehlt ein Kippschutz. Fallen die Geräte um, heizen sie trotz Stauhitze weiter. Tipp des Labors: Heizlüfter im Betrieb nur am Griff anfassen und nie unbeaufsichtigt laufen lassen.
Heizlüfter nur für kurze Einsätze verwenden
Heizlüfter sind Stromfresser. Deshalb ist es wichtig, dass die Geräte möglichst effizient heizen. Für das Aufwärmen des Raums verbrauchte das Modell von Koenig dank der kurzen Aufheizzeit nur halb so viel Strom wie jenes von Olimpia Splendid. Für längere Einsätze sind die Heizlüfter ungeeignet.
Bei einer Betriebsstunde auf höchster Heizstufe verbrauchten die Geräte zwischen 1200 (Stadler Form) und 1900 Watt (Furber), also 1,2 und 1,9 Kilowattstunden. Zum Vergleich: In der gleichen Zeit benötigt eine Waschmaschine mit 5 Kilo Wäsche und 60 Grad Temperatur durchschnittlich eine Kilowattstunde.
Zum Testergebnis hält Stadler Form fest, das mit «ungenügend» bewertete Gerät «Anna Little» müsse mit Heizlüftern mit gleicher Stromaufnahme verglichen werden. Zudem verfüge «Anna Little» über ein Keramik-Heizelement. Laut Stadler Form regulieren sich solche Elemente selber, Überhitzung sei nicht möglich. Der Nachteil sei, dass die Luft bei Modellen mit Keramikplatten langsamer durchziehe und damit weniger stark und weniger weit ausgeblasen werde als bei Geräten mit Glühdrähten.
So hat der K-Tipp getestet
Das Labor PZT in Wilhelmshaven (D) prüfte für den K-Tipp zehn Heizlüfter. Die Testkriterien im Überblick.
- Raum aufheizen: Jedes Gerät musste auf maximaler Heizstufe einen 6 Kubikmeter grossen Klimaraum von 12 auf 20 Grad aufwärmen. Im Raum befanden sich je drei Messpunkte in 10 und 150 Zentimeter Höhe. Das Labor mass die Zeit, bis der letzte Messpunkt 20 Grad erreicht hatte. So ermittelte es die benötigte Aufheizzeit. Danach berechneten die Experten den Mittelwert der von den sechs Messpunkten angezeigten Temperaturen. Je näher der Mittelwert bei 20 Grad lag, umso gleichmässiger hatten die Heizlüfter die Wärme im Raum verteilt.
- Punktuell aufheizen: Aus 50 Zentimeter Entfernung und auf höchster Heizstufe mussten die Modelle fünf Minuten lang eine 0,5 x 1 Meter grosse Fläche erwärmen. Mit Hilfe einer Wärmebildkamera ermittelte das Labor die Höchsttemperatur auf der Fläche. Je einheitlicher die Temperaturen in der Messzone waren, desto gleichmässiger hatten die Geräte die Fläche erwärmt.
- Sicherheit: Das Labor mass die Temperaturen an Gitter und Griff bei niedriger und bei maximaler Heizleistung im Betrieb und eine Minute nach dem Ausschalten. Es prüfte ausserdem, ob die Modelle bei allfälligem Kippen und bei Stauwärme den Heizvorgang automatisch unterbrechen.
- Energieverbrauch: Die Experten ermittelten den Stromverbrauch der Heizlüfter für jeweils eine Betriebsstunde bei minimaler und bei maximaler Heizleistung sowie beim Aufwärmen des Klimaraums von 12 auf 20 Grad.
- Handhabung: Das Labor bewertete die Sichtbarkeit und die Einfachheit der Bedienelemente sowie das Einstellen der gewünschten Temperatur. Notiert wurden auch turbulente Luftströme und Geruchsemissionen.
- Geräusch: Bei allen Modellen massen die Laborexperten den Schalldruckpegel bei niedriger und bei maximaler Heizleistung in jeweils einem Meter Abstand.