Mit einem Glasreiniger sollten sich Fenster gut putzen lassen, ohne dass dabei Streifen entstehen. Im K-Tipp-Test schaffte nur der Glasreiniger «Plus Oeco Power» aus der Migros die Gesamtnote «sehr gut». Er ist mit gegen 7 Franken pro Liter vergleichsweise teuer. Mit dem zweitplatzierten Glasreiniger «Prix Garantie» von Coop erhält man schon für Fr. 1.50 pro Liter ein gutes Fensterputzmittel.
Dieses reinigte gar noch etwas besser als der Testsieger. Allerdings hinterliess es mehr Streifen. Zudem war es in der Handhabung nicht optimal: Die Flasche war relativ schwer, und der Sprühstrahl produzierte grosse Tropfen, die an der Scheibe nach unten liefen.
Mit dem Glasreiniger von Denner und dem bei Lidl eingekauften Mittel von W5 schnitten zwei weitere Produkte für knapp Fr. 1.50 pro Liter gut ab. Das Mittel von W5 putzte Fenster zwar schlechter als das «Prix Garantie»-Mittel. Es blieben aber weniger Streifen zurück, und das Produkt war einfacher anzuwenden.
Potz putzte nur mittelmässig
Fünf Produkte im Test waren nur genügend, darunter der Glasreiniger «Go/on!» von Jumbo. Er reinigte Pollenschmutz zwar sehr gut, hatte aber einen wackligen Sprühkopf. Ausserdem lag die Flasche schlecht in der Hand. Ebenfalls genügend war das Mittel der Migros-Marke Potz. Der Grund: Es wirkte nur mittelmässig. Beim letzten Glasreiniger-Test vor fünf Jahren war das Potz-Produkt «Xpert Glass Power Cleaner» als Testsieger hervorgegangen («Saldo» 8/2019).
Testsieger trägt neuen Namen
Die Migros schreibt auf ihrer Internetseite, dass der Glasreiniger von Potz die Bildung von Regenflecken reduziere. Der K-Tipp prüfte im aktuellen Test nicht, wie schnell Fensterscheiben nach der Reinigung wieder Schmutz ansetzen.
Denn: In der Regel beruht der sogenannte Anti-Re-gen-Effekt in Glasreinigern auf synthetischen Polymeren. Das sind flüssige Kunststoffe. Diese schwer abbaubaren Stoffe gelangen über den Regen in die Umwelt. Die Hersteller müssen synthetische Polymere auf den Verpackungen ihrer Produkte nicht deklarieren. Gemäss der Migros handelt es sich beim Stoff im Potz-Glasreiniger um ein «biologisch abbaubares Polymer».
Übrigens: Die Migros verkauft den Testsieger «Plus Oeco Power» in- zwischen unter der Bezeichnung «Nature Clean» in einer anderen Verpackung. Jetzt kostet der Reiniger 7 Franken pro Liter – 40 Rappen mehr als zuvor.
Tipp: Beim Fensterputzen sollte man zuerst die Rahmen reinigen, dann die Scheiben. Das beste Resultat erzielt, wer von oben nach unten putzt, am besten mit einem Baumwolllappen, einem Mikrofasertuch oder mit Haushaltpapier. Nicht geeignet ist Zeitungspapier: Es hinterlässt wegen der Druckerschwärze einen gräulichen Film auf dem Glas.
So hat der K-Tipp getestet
Der K-Tipp liess im Labor zwölf Glasreiniger untersuchen. Die Prüfkriterien im Überblick.
- Reinigung: Das Labor verschmutzte Glas mit einer Mischung aus Pollenrückständen und dem Verdickungsmittel Carboxymethylcellulose. Danach wurden die Glasreiniger auf ein Tuch aufgetragen und mit einer Maschine 20 Mal gewischt. Dann überprüften die Experten, wie viel Schmutz die Reiniger beseitigt hatten.
- Tropfen- und Streifenbildung: Das Labor überprüfte, ob nach der Reinigung Tropfen oder Streifen zurückblieben. Dieser Test wurde auf einem Spiegel durchgeführt.
- Handhabung und Sprühverhalten: Fünf Personen unterzogen die Mittel einem Anwendungstest. Dabei klärten sie folgende Fragen: Wie gut ist das Sprühverhalten? Lassen sich die Flaschen bequem halten? Sind die Mittel zu schwer? Lässt sich der Spritzmechanismus einfach bedienen? Sitzt der Sprühkopf fest?