Test: Mineralöl in der Butter
Der «Kassensturz» liess Butter der Grossverteiler im Labor untersuchen: Sämtliche Produkte enthielten Spuren von Mineralölen.
Inhalt
- Speisefette und -öle: Es gibt Alternativen zu Butter
K-Tipp 05/2023
14.03.2023
Letzte Aktualisierung:
11.04.2023
Thomas Vonarburg
Die TV-Sendung «Kassensturz» hat 13 Butter der Grossverteiler ins Labor geschickt. Die Experten fanden in fast allen Produkten gesättigte Mineralöle (MOSH). Es ist bislang unklar, wie sich solche Rückstände auf den menschlichen Körper auswirken.
Für den St. Galler Kantonschemiker Pius Kölbener ist allerdings klar: «Rückstände von Mineralölen haben in der Butter nichts verloren.»...
Die TV-Sendung «Kassensturz» hat 13 Butter der Grossverteiler ins Labor geschickt. Die Experten fanden in fast allen Produkten gesättigte Mineralöle (MOSH). Es ist bislang unklar, wie sich solche Rückstände auf den menschlichen Körper auswirken.
Für den St. Galler Kantonschemiker Pius Kölbener ist allerdings klar: «Rückstände von Mineralölen haben in der Butter nichts verloren.» Immerhin: Nach heutigem Wissensstand müsse man sich deswegen keine Sorgen über die Gesundheit machen.
Für Mineralölgehalte in Lebensmitteln gibt es keinen offiziellen Grenzwert. Die Schweiz stützt sich auf den Orientierungswert des deutschen Lebensmittelverbands, der die Grenze bei 22 Milligramm MOSH pro Kilo Butter festlegte. Im «Kassensturz»-Test lagen 5 der 13 Butter über diesem Wert. Mit Abstand am wenigsten belastet war die Bio-Butter der Molkerei Biedermann in Bischofszell TG: Sie enthielt 11,2 Milligramm MOSH pro Kilo. Experte Kölbener vermutet, dass der Stoff während der Herstellung über die Milch oder den Rahm oder durch die Verpackung in die Butter gelangte.
Diese Butter enthielten am wenigsten gesättigte Mineralöle:
- Molkerei Biedermann Bio-Butter (Fr. 2.75 pro 100 Gramm, eingekauft im Reformhaus)
- Milfina Vorzugsbutter (Fr. 1.63, Aldi)
- Valflora Vorzugsbutter (Fr. 1.70, Migros)
- Die Butter (Fr. 1.56, Denner)
- Volg Butter (Fr. 1.63)
Alle Resultate auf Kassensturz.ch
Speisefette und -öle: Es gibt Alternativen zu Butter
- Butter oder Margarine: Was die Kalorien betrifft, spielt es kaum eine Rolle, ob man Butter oder Margarine verwendet: Es sind rund 700 Kalorien pro 100 Gramm. Margarine ist aber aufgrund einer anderen Zusammensetzung der Fettsäuren gesünder als Butter. Sie besteht aus pflanzlichen Ölen und enthält mehr gesunde Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sowie einfach ungesättigte Fettsäuren. Diese senken den Cholesterinwert im Blut. Das Gegenteil bewirken gesättigte Fettsäuren, die in Butter, aber auch Kokos- und Palmfett enthalten sind.
- Butter: Koch- und Vorzugsbutter unterscheiden sich nur im Preis. Vorzugsbutter kostet bei den Grossverteilern rund einen Viertel mehr als Kochbutter.
- Olivenöl: Statt Butter kann man für Backwaren wie Pizza, Brot und Kuchen auch Olivenöl verwenden. Man sollte aber ein Produkt mit wenig Eigengeschmack wählen. Das ist bei vielen italienischen Ölen der Fall. Griechisches Olivenöl dagegen ist eher herb und deshalb nicht ideal zum Backen. Olivenöl hat gegenüber Butter den Vorteil, dass es gesunde Fettsäuren enthält und leichter verdaulich ist. Tipp: Einen Fünftel weniger Öl nehmen, als für die Butter angegeben ist. Also statt 100 Gramm Butter nur 80 Gramm Olivenöl.
- Ghee: Das ist ein Speisefett, das oft in der indischen Küche zum Einsatz kommt. Ghee ist reines Butterfett, aus dem Eiweiss und Wasser entfernt wurden, damit man es stärker erhitzen kann. In der Schweiz spricht man von eingesottener Butter. Sparsam verwendet gilt Ghee als gesund. Es enthält jedoch viele gesättigte Fettsäuren, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten erhöhen. Ebenfalls sehr hoch erhitzen lässt sich Holl-Rapsöl. Dieses wurde speziell gezüchtet, um hitzebeständiges Rapsöl zu liefern. Der Vorteil: Es enthält mehr gesunde Fettsäuren als Ghee.