Gemäss einer Studie der Universität Leipzig von 2020 entfernen sich in Deutschland rund 70 Prozent aller Frauen selbst regelmässig Körperhaare. Am häufigsten rasieren sie die Achseln, gefolgt von den Beinen und der Bikinizone. Für die Studie wurden 1330 Frauen befragt.
Der K-Tipp liess in einem Praxistest mit zehn Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren insgesamt zehn Nassrasierer prüfen. Ergebnis: Wer für alle Körperregionen ein sehr gutes Produkt sucht, kommt am Testsieger nicht vorbei. Der «Venus Swirl» von Gillette erreichte als einziger Nassrasierer beim Rasurergebnis sehr gute Noten. Die Testpersonen hoben ausserdem hervor, dass der «Venus Swirl» gut in der Hand lag und sanft über die Haut glitt.
Viel Sparpotenzial dank Ombia
Mit einem Preis von mehr als 17 Franken für das Starterpack und Fr. 5.63 für einen einzigen Rasierblock geht das Entfernen von Haaren mit dem Gerät von Gillette allerdings ins Geld. Rechnet man pro Woche mit einem frischen Block, kostet die Rasur mit dem Testsieger gesamthaft nahezu 300 Franken pro Jahr.
Deutlich günstiger ist die Rasur mit dem zweitplatzierten Produkt, dem «Ciara Sensitive» der Aldi-Marke Ombia. Das Starterpack kostet lediglich Fr. 5.99, der Rasierblock rund Fr. 1.30. Pro Jahr ergeben sich damit Gesamtkosten für Ersatzklingen von knapp 70 Franken.
Die Testpersonen bewerteten die Rasurleistung des Aldi-Produkts sowohl an den Beinen als auch unter den Achseln und in der Bikinizone als gut. An das Spitzenergebnis des Gillette-Rasierers kam «Ombia Ciara Sensitive» jedoch nicht heran. Einige Frauen bemängelten den ziemlich grossen Rasierkopf mit sechs Klingen. Mit diesem sei es nicht einfach, schwer erreichbare Stellen in der Kniebeuge und der Bikinizone zu rasieren.
Produkte von Gillette erreichen in K-Tipp- und «Saldo»-Tests von Nassrasierern für Frauen und Männer seit Jahren Bestnoten. Im Jahr 2020 zum Beispiel schnitt von zehn Produkten für Männer einzig das Gillette-Modell «Fusion 5 Proglide Power» sehr gut ab (K-Tipp 5/2020). Dieser Rasierer ist noch heute erhältlich. Was sich in allen Jahren nicht geändert hat, ist allerdings der vergleichsweise hohe Preis von Gillette-Produkten.
Die im aktuellen K-Tipp-Test geprüften Nassrasierer für Frauen können ohne Weiteres auch von Männern zum Rasieren von Körperhaaren verwendet werden. Von den klassischen Nassrasierern für Männer unterscheiden sich die Produkte im aktuellen Test durch weichere Griffe und breitere Gleitstreifen.
Wegwerfklingen rasieren schlechter
Im Test zeigte sich auch: Alle Nassrasierer mit austauschbaren Klingen erreichten eine gute Gesamtnote. Rasurleistung und Hautschonung waren bei den Mehrwegprodukten insgesamt deutlich besser als bei den vier mitgeprüften Wegwerfrasierern.
Letztere eignen sich laut den Testpersonen nicht für den Einsatz in der sensiblen Bikinizone. So schnitten die Rasierer die Haare im Intimbereich nicht sauber ab, die Rasur fühlte sich ruppig an, oder die Rasierköpfe waren zu wenig beweglich. Die Folgen waren laut den Angaben der Testpersonen eingewachsene Haare, Reaktionen oder sogar Schnitte auf der Haut.
Schon im Jahr 2013 hatten in einem Test von Lady-Shavern Einwegrasierer am schlechtesten abgeschnitten (K-Tipp 10/2013). Das lässt vermuten, dass Hersteller von Wegwerfklingen in den vergangenen elf Jahren kaum nachgebessert haben.
So vermeidet man Hautirritationen
Wer sich regelmässig Körperhaare rasiert, sollte einige Punkte beachten. Die wichtigsten Tipps:
- Es ist von Vorteil, sich beim Duschen oder unmittelbar nach einem Bad zu rasieren. Der Grund: Warmes Wasser weicht die Haare auf – sie lassen sich dann einfacher «kappen». Das schont erst noch die Klingen, und die Rasur erfolgt sanfter, weil man dabei weniger Druck ausüben muss.
- Rasierschaum oder Rasiergel weicht die Haare zusätzlich auf und lässt die Klingen noch leichter über die Haut gleiten. Zudem macht der Schaum sichtbar, welche Partien bereits rasiert sind beziehungsweise noch nicht.
- Haare im Intimbereich sind drahtiger als etwa Haare an den Beinen. Es hilft, den Rasierschaum in dieser Körperregion etwas länger einwirken zu lassen.
- Die Haare unter den Achseln und in der Bikinizone wachsen nicht alle in die gleiche Richtung. Deshalb sollte man dort zuerst in die hauptsächliche Wuchsrichtung rasieren und erst dann gegen den Strich. So ergibt sich eine gründlichere Rasur.
- Die Haut beruhigt sich rascher, wenn man sie nach der Rasur mit kaltem Wasser abspült oder mit einer Feuchtigkeitscreme pflegt.
- Klingen, die sich bei der Rasur auf der Haut rau anfühlen oder an den Haaren zupfen, sollte man durch neue ersetzen. Stumpfe Klingen können zu Jucken und Hautirritationen führen.
- Beim Rasieren sollte man die Klingen nach jedem Zug unter dem Wasser abspülen. Der Grund: Haarstoppeln und Reste von Schaum können den Klingenblock verstopfen.
So hat der K-Tipp getestet
Im Auftrag des K-Tipp führte das Kosmetiklabor SGS Institut Fresenius Austria mit zehn Frauen einen Praxistest von Nassrasierern durch. Das Labor rekrutierte für den Vergleich der zehn Produkte Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren. Bei den Testpersonen handelte es sich um Frauen, die häufig Nassrasuren durchführen. Ausgewählt wurden Frauen mit verschiedenen Hauttypen und mittlerer bis starker Behaarung. Personen mit bekannten Allergien, Hauterkrankungen oder anderen dermatologischen Auffälligkeiten konnten beim Test nicht mitwirken.
Vorgängig hatte das Labor bei den Rasierern den Markennamen und das Produktelogo abgedeckt. Die Testpersonen wussten also nicht, um welches Produkt es sich handelte.
Jede Testperson wandte die zehn geprüften Nassrasierer zu Hause an, nach Anleitung und mit dem gleichen Rasiergel für empfindliche Haut. Mit jedem Rasierer mussten sich die Frauen zwei Mal rasieren. Nach der Rasur beantworteten die Frauen mehrere Testfragen und gaben eine Bewertung ab. Dabei beurteilten sie folgende Punkte:
- Rasieren: Wie gründlich war das Rasurergebnis an den Beinen, unter den Achseln und in der Bikinizone? Wie sauber rasierten die Produkte bei längeren Haaren?
- Hautreaktionen: Spürten die Testpersonen nach der Rasur ein Brennen oder ein Jucken auf der Haut? Löste der Rasierer während der Anwendung ein Kratzen oder Zupfen aus? Traten Hautrötungen auf? Kam es zu sichtbaren Verletzungen?
- Handhabung: Wie passte sich die Klinge beim Rasieren den Körperkonturen an? Konnte man den Rasierer auch an schwer zugänglichen Stellen gut führen? Wie lag der Rasierergriff in der Hand? Liess sich der Klingenkopf leicht von Schaum und Stoppeln befreien? Glitten die Klingen auch ohne viel Druck gut über die Haut? Liess sich der Klingenblock einfach wechseln?