Viele Frauen wollen schwarze, dichte und voluminöse Wimpern. Schon seit mehr als 100 Jahren gibt es flüssige Wimperntusche aus Vaseline und Kohlenstaub. Noch heute besteht schwarze Mascara hauptsächlich aus Wasser, schwarzer Farbe und einer klebrigen Zutat wie Bienenwachs oder Paraffin aus Erdöl.
Der saldo-Test zeigt: Teure wie auch günstige Mascaras sorgen für einen schönen Augenaufschlag. Kein Produkt erzeugte aber so voluminöse Wimpern wie der Testsieger der Marke Too faced. Nach viermaligem Auftragen waren die Wimpern doppelt so dick wie vor der Anwendung. Das Labor mass eine Volumenzunahme um 122 Prozent. Die Mascara enthielt keine schädlichen Konservierungsstoffe, weshalb sie mit der Note «sehr gut» abschnitt.
Das zweitplatzierte Produkt von Essence erreichte mit einem Wert von 85 Prozent beim Volumen ein gutes Ergebnis und enthielt ebenfalls keine Schadstoffe. Die ungenügenden Wimperntuschen von Artdeco, Mac und Lavera dagegen verdickten die Wimpern nur um 7 bis 30 Prozent.
Auch bei den Preisen gibt es grosse Unterschiede: Die gute «I love extreme crazy volume» von Essence ist mit 33 Rappen pro Milliliter die günstigste Mascara im Test. Der Testsieger von Too faced ist mit einem Preis von Fr. 4.61 pro Milliliter am teuersten.
In den zwei ungenügenden Produkten von Mac und Artdeco wies das Labor den Konservierungsstoff Formaldehyd nach. Er kann die Augen schädigen und Allergien auslösen. Die Hersteller mischen den Produkten zwar nicht direkt Formaldehyd bei. Sie verwenden aber andere erlaubte Konservierungsstoffe, die nach und nach Formaldehyd abgeben.
Heikle Produkte werden ohne Warnhinweise verkauft
Die Konsumenten erfahren nichts, da die Hersteller den Hinweis «spaltet Formaldehyd ab» bisher nicht ausweisen mussten. Die EU-Kommission verschärfte erst 2022 die Regeln für Formaldehyd. Bis Mitte 2024 produzierte Wimperntusche darf noch bis zum 31. Juli 2026 ohne Warnhinweis verkauft werden.
Die meisten Hersteller kommentierten die Testergebnisse nicht. Mac schreibt saldo, dass seine Mascara trotz des Formaldehyds allen gesetzlichen Anforderungen entspreche.
Die internationale Kosmetikfirma Coty stellt Mascara der Marke Manhattan her. Laut Coty müssen Kunden ihre Wimpern mit Zickzack-Bewegungen und nicht wie üblich gerade tuschen. Nur so sei ein optimales Ergebnis möglich.
So wurde getestet
Ein Labor untersuchte im Auftrag von saldo zwölf schwarze Wimperntuschen. Drei davon waren wasserfest. Die Experten massen mit einem Lichtschrankenmikrometer, wie gut die Produkte für voluminöse Augenwimpern sorgen. Dazu tuschten sie jeweils fünf Wimpern. Die Dicke der Wimpern wurde im Ursprungszustand und nach zwei sowie nach viermaligem Tuschen gemessen.
Ein zweites chemisches Labor suchte nach den schädlichen Inhaltsstoffen Arsen, Butylhydroxytoluol (BHT), Naphtalin und Formaldehyd. Arsen, BHT und Naphtalin liessen sich in keinem Produkt nachweisen.