Mit den zwei besten Dampfbügelstationen im K-Tipp-Test geht das Glätten von Falten leicht von der Hand. Bereits für 199 Franken bot die «Express Anti Calc» von Tefal insgesamt eine gute Bügelqualität. Den Testsieg musste sich das Tefal-Eisen mit der 50 Franken teureren «Care Style 7» von Braun teilen: Diese hatte im Praxistest zwar mehr Mühe mit Baumwoll-Hemden, schnitt dafür aber in den technischen Prüfungen besser ab. Das Braun-Eisen war zudem äusserst robust.
Die anderen Produkte im Test lieferten eine schlechtere Bügelqualität, dampften schwächer oder gingen schneller kaputt. Nur das Modell von Trisa konnte mit den Testsiegern mithalten. Die sieben übrigen Modelle bügelten Falten nur mittelmässig weg. Besonders das Glätten zerknitterter Hemden und Leinenhosen stellte die Dampfstationen vor Probleme. Das Glätten von Röcken aus Kunstfasern gelang mit allen Geräten ganz passabel.
Im Unterschied zu normalen Dampfbügeleisen verfügen die Dampfbügelstationen über einen separaten Wassertank mit ein bis zwei Litern Inhalt. Sie können zwei- bis dreimal so viel Dampf erzeugen wie normale Bügeleisen. Deshalb lassen sich mit ihnen auch am Bügel hängende Textilien auffrischen.
In der Theorie sollten zerknitterte Stellen wie von Zauberhand verschwinden, wenn man die hängenden Textilien aus kleiner Distanz bedampft. In der Realität funktioniert das aber nicht sehr gut. Die Experten versuchten, aufgehängte Röcke aufzufrischen. Das Ergebnis war ernüchternd: Nur die Dampfbügelstation von Philips erledigte die Aufgabe gut.
Unbrauchbar nach nur einem Sturz
Bei der Wahl der Materialien könnten alle Hersteller von Hersteller Braun lernen: Die Testsieger-Dampfstation «Care Style 7» war auch nach zwei Stürzen vom Bügelbrett noch betriebsbereit und wies kaum Schäden auf. Lediglich die Bügelsohle war an einer Stelle leicht verzogen. Zwei Geräte, von Landi und Migros, hingegen waren nach dem ersten Sturz bereits Schrott. Die Spitzen der Bügeleisensohlen brachen ab, die Plastikgehäuse waren beschädigt. «Primavista» und «Miostar» schnitten deshalb insgesamt ungenügend ab. Alle anderen Geräte überstanden den ersten Falltest unbeschädigt oder nur mit leichten Blessuren, ohne dass die Funktionstüchtigkeit eingeschränkt war.
Hersteller wollen Geräte verbessern
Coop und Trisa Electronics kündigen an, die Testresultate in der Weiterentwicklung der Satrap- und Trisa-Geräte einfliessen zu lassen. Die Landi teilt mit, dass die geprüfte Primavista-Dampfbügelstation nicht mehr weiter produziert werde. Das Nachfolgeprodukt soll aufgrund der Testergebnisse verbessert werden. Philips schreibt, dass man bisher keine Beschwerden wegen mangelnder Kratzfestigkeit bekommen habe. Die Dampfstation entspreche den Normen. Die Migros teilt mit, dass das Miostar-Produkt bei eigenen Falltests fast unbeschädigt geblieben sei.
Der K-Tipp und «Saldo» lassen Dampfbügelstationen – aber auch separate Bügeleisen – seit dem Jahr 2008 regelmässig prüfen. Das langfristige Fazit dieser Tests: Die Geräte sind nach wie vor nicht ausgereift. Insbesondere bei der Handhabung bemängeln die Experten noch immer rutschige und zu breite Griffe, nicht ablesbare Wasserstände oder heisse Stellen am Gehäuse.
So wurde getestet
Im Auftrag des K-Tipp testeten die Haushaltsgeräte-Experten des französischen Labors Cttn-Iren bei Lyon zehn Dampfbügelstationen. Die Prüfpunkte:
Bügelqualität: Labormitarbeiter wuschen vor dem Bügeln Baumwoll- Männerhemden, Kunstfaserröcke und Leinenhosen nach Pflegeanleitung. Die Hemden und Hosen trockneten sie im Tumbler, die Röcke an der Luft. Mit jedem Gerät wurden dann neun Kleidungsstücke geglättet. Vier Experten bewerteten anschliessend die Bügelqualität sowie den Aufwand. Zusätzlich frischten sie an Kleiderbügeln hängende Röcke mit Dampfstössen auf und bewerteten das Ergebnis.
Technische Prüfungen: Wie gleichmässig ist die Temperatur auf der Bügelsohle verteilt? Wie hoch ist die Dampfmenge pro Minute? Wie stark zerkratzt die Sohle des Bü-geleisens, wenn man mit Scotch-Schwämmen über sie fährt? Wie schnell und stark gehen die Bügeleisen kaputt, wenn Sie aus 90 Zentimeter Höhe seitlich auf einen harten Boden fallen?
Handhabung: Wie einfach lassen sich Temperatur und Dampf einstellen? Funktionieren das Befüllen des Tanks und das Ablesen des Wasserstands problemlos? Liegt das Bügeleisen angenehm in der Hand? Sind die Kontrollanzeigen gut sichtbar? Lassen sich Tasten einfach bedienen? Besteht durch Hitze oder Dampf eine Verletzungsgefahr? Kippt das Gerät beim Abstellen leicht um?
Richtig bügeln – die wichtigsten Tipps
Vor dem Kauf einer Dampfbügelstation sollte man sich überlegen, ob man in der Wohnung genug Platz zum Verstauen hat. Denn Bügelstationen sind um einiges grösser als Dampfbügeleisen.
Der Vorteil von Bügelstationen: Sie liefern mit ihren separaten Wassertanks deutlich mehr Dampf als normale Bügeleisen. Ein extrabreites, höhenverstellbares Bügelbrett ist für Stationen wegen der Stabilität ein Vorteil. Die Geräte sollten sicher stehen, und niemand sollte über das Kabel stolpern können. Denn der K-Tipp-Test zeigt, dass einige Geräte schnell defekt sind, wenn sie vom Bügelbrett kippen. Weitere Tipps:
Im Laden prüfen, ob der Griff gut in der Hand liegt und das Gewicht nicht zu hoch ist. Das ist wichtig, wenn man längere Zeit ermüdungsfrei arbeiten möchte. Die Bedienknöpfe sollten leicht erreichbar sein, denn bei Bügelstationen wird der Dampf auf Knopfdruck erzeugt. Klassische Dampfbügeleisen stossen hingegen permanent Dampf aus.
Temperaturempfindliche Stoffe bekommt man auch ohne Dampffunktion glatt: Einfach ein feuchtes Tuch auf das Textil legen oder das Kleidungsstück bügeln, wenn es noch feucht ist.
Bei dunklen synthetischen Stoffen kann man ein Tuch zwischen Textil und Bügeleisen legen. So verhindert man glänzende Stellen.
Wer in einer Region mit stark kalkhaltigem Wasser lebt, kann das Leitungswasser mit destilliertem Wasser 1 : 1 mischen, um dem Verkalken entgegenzuwirken. Sonst gilt: Richten Sie sich nach den Empfehlungen der Hersteller. Nicht alle Geräte können nur mit destilliertem Wasser betrieben werden.
Das Verwenden von duftenden Zusätzen ist keine gute Idee. Solche Mittel können das Innere der Bügelstationen angreifen und Flecken auf den Textilien hinterlassen.
Bevor man seine Station nach längerer Zeit wieder in Betrieb nimmt, sollte man das Restwasser aus dem Dampfschlauch in die Luft abdampfen lassen.
Günstige Dampfbügeleisen sind schon ab 10 bis 20 Franken erhältlich. Tests der Zeitschrift «Saldo» zeigen: Für gelegentliches Bügeln im Alltag reichen auch günstige Produkte («Saldo» 14/2018). Wer regelmässig Hemden oder Leinentextilien bügeln muss, ist hingegen mit einer leistungsstärkeren Dampfbügelstation besser bedient.