Ein Fachlabor untersuchte für die TV-Sendung «Kassensturz» 14 häufig verkaufte Universalerden der Garten- und Baucenter fürs Anpflanzen von Blumen und Gemüse. Im Visier der Laborexperten standen folgende drei Schadstoffarten: Pestizide, Rückstände von Mineralölen wie Heizöl, Diesel und Schmierölen sowie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Einige dieser Stoffe gelten als krebserregend.
Die wichtigsten Ergebnisse: Nur in vier Produkten fanden sich keine der gesuchten Stoffe. «Die grünen Profis Freilanderde» aus dem Gartencenter Hauenstein enthielt als einziges Produkt ein Pestizid. In drei Erden fand das Labor Mineralölrückstände, in acht Produkten wurden zudem PAK nachgewiesen. Die «Grandiol Blumenerde» von Lidl und die «Blumenerde» von Bauhaus waren sowohl mit Mineralölen als auch mit PAK belastet. Lidl und Bauhaus versprechen, bei den bemängelten Erden nachzubessern.
Der Giftexperte Lothar Aicher erläuterte die gemessenen Werte gegenüber dem «Kassensturz»: «Die PAK-Belastung ist nicht wünschenswert, aber eine Gesundheitsgefahr ist sehr unwahrscheinlich.»
So findet man die richtige Pflanzenerde
Zimmer-, Balkon- oder Gartenpflanzen brauchen zum Gedeihen neben Licht, Wasser und Dünger die passende Erde. Die wichtigsten Tipps.
- Universalerde: Eignet sich für die meisten Blumen- und Gemüsearten und ist vergleichsweise günstig. Auch für Topfpflanzen ist Universalerde meist die richtige Wahl.
- Anzuchterde: Eignet sich fürs Heranziehen von Stecklingen und Jungpflanzen oder zur Aussaat von Samen. Sie enthält wenig Düngesalz und Stickstoff, viel Phosphor und Kalium und ist sehr wasserdurchlässig.
- Kübelpflanzenerde: Ist dank Blähton oder Bims besonders locker. Dadurch lässt sich ein Verklumpen im Topf oder im Balkonkistchen vermeiden.
- Spezialerde: Meist teuer und nur für Pflanzen mit speziellen Bedürfnissen nötig. So sind etwa Kakteen auf eine stark durchlässige Erde angewiesen. Spezialerde brauchts auch für Orchideen und Rhododendren.
- Tipps zur Anwendung von Pflanzenerde: Je nach Pflanze braucht es zusätzliche Rohstoffe, mit denen man unter anderem die Wasseraufnahme steuern kann. So braucht es für eine gute Wasserspeicherung Holz- oder Kokosfasern. Wichtige Nährstoffe fürs Wachstum stecken im Kompost. Mit Vulkanstein, Sand und Ton kann man den Boden auflockern.
Übrigens: Viele Pflanzenerden enthalten Torf. Dieser besteht aus abgestorbenen Torfmoosen, den typischen Pflanzen der Hochmoore. Das Problem: Der Torfabbau schadet der Umwelt. Deshalb sollte man Gartenerde wählen, die den Vermerk «ohne Torf» oder «torffrei» trägt.