Veloträger
Ein guter Veloträger fürs Auto muss nicht teuer sein. Das zeigt ein Praxistest. Aber: Die günstigsten Träger eignen sich nicht für häufigen Gebrauch.
Inhalt
K-Tipp 07/2009
05.04.2009
Letzte Aktualisierung:
11.05.2017
Daniel Jaggi
Eine gemütliche Velotour um den See, eine anspruchsvolle Biketour auf den Hausberg, eine kräftezehrende Rundfahrt über Pässe: Besonders bei grösseren Ausflügen ist es praktisch, wenn man das Velo auch mit dem Auto transportieren kann. Der K-Tipp hat zusammen mit zwei Experten des Touring Club Schweiz (TCS) zwölf Träger einem Praxistest unterzogen. Zentraler Prüfpunkt: Wie einfach und schnell lassen sich die Velos auf die Träger montieren? Bila...
Eine gemütliche Velotour um den See, eine anspruchsvolle Biketour auf den Hausberg, eine kräftezehrende Rundfahrt über Pässe: Besonders bei grösseren Ausflügen ist es praktisch, wenn man das Velo auch mit dem Auto transportieren kann. Der K-Tipp hat zusammen mit zwei Experten des Touring Club Schweiz (TCS) zwölf Träger einem Praxistest unterzogen. Zentraler Prüfpunkt: Wie einfach und schnell lassen sich die Velos auf die Träger montieren? Bilanz: Die teuersten Dachträger sind – mit einer Ausnahme – auch die besten. Die günstigsten überzeugten nicht und erhielten die Schlussnote «ungenügend». Der Thule 530 ist die Ausnahme: preiswert und leicht zu montieren (siehe Tabelle im pdf-Artikel): Vier Handgriffe genügen – und der Träger für 89 Franken ist auf dem Auto, das Fahrrad auf dem Halter befestigt.
Viel Kritik an Unitec- und AutoMaxi-Trägern
«Ungenügend» schnitten dagegen die drei Träger von Unitec und AutoMaxi für 55 bis 67 Franken ab – alle gekauft bei Jumbo. Ein komplizierter Zusammenbau, der nur mit zusätzlichem Werkzeug möglich ist, unpräzise oder fehlerhafte Gebrauchsanweisungen, schlecht verarbeitetes oder nicht passgenaues Material und eine aufwendige Träger- und Velomontage führten zu dieser Benotung.
Der Unitec Maxximum hat zudem derart scharfkantige Ecken, dass sich der Tester beim Montieren verletzte. Grundsätzlich lässt sich deshalb sagen: Die allerbilligsten Modelle sind für häufigen Gebrauch meist ungeeignet. Jumbo-Sprecher Peter Stefani sagt, bei den «ungenügenden» Trägern habe es bislang keine Reklamationen gegeben. «Die Träger sind ‹made in Europe› und offiziell geprüft.»
Beim Kauf eines Trägers sollte man speziell auf das maximale Traggewicht der Haltevorrichtung achten. 15 Kilogramm, wie bei den günstigen Modellen, können für robustere Velos bereits zu wenig sein. Auch fehlt bei diesen Produkten meist der Diebstahlschutz. XXL Eurobike hatte zwar ein Schloss, doch das funktionierte im Test nicht. Anders bei den teuren Modellen: Hier lassen sich Träger und Velo gegen Diebstahl sichern.
Die Erstmontage ist bei den teuren Produkten meist einfach. Die letztplatzierten Produkte dagegen müssen zuerst mühsam zusammengebaut werden. Wer den Träger oft benützt, will ihn rasch montieren und entfernen können. Leider bieten nur die teuren Produkte – mit Ausnahme des Thule 530 – ein einfaches Klicksystem. Positiv aufgefallen: Alle geprüften Träger eignen sich auch für Kindervelos. Abgewertet wurden Thule 511 und 561: An beiden Modellen lässt sich ein Velo nur ohne Vorderrad befestigen. Dieses muss man im Kofferraum transportieren.
Die Velos auf den Dachträger zu hieven, erfordert viel Kraft. Eine Lösung bietet Atera: Der Bike-Lift, fester Bestandteil des Trägers, hebt das Velo fast ohne Kraftaufwand aufs Autodach. Doch das hat seinen Preis, und die Montage ist aufwendig. Wichtig: Um die Veloträger auf dem Autodach montieren zu können, braucht es zwei Querprofile und vier Befestigungsbacken für die Dach-Seitenreeling. Der Bausatz von Thule für den im Test verwendeten Hyundai i30 kostet 237 Franken.
Velo auf dem Dach: Tipps für Autolenker
- Bei der Montage des Dachträgers und des Velos sollten Sie auf eine gute Befestigung achten. Besonders die Textilbänder, um Vorder- und Hinterrad zu fixieren, können sich lösen. TCS-Experte Toni Keller: «Bei längeren Fahrten sollte man die Befestigung nach jedem Stopp kontrollieren.»
- Das auf dem Dach montierte Velo führt durch die veränderte Gewichtsverteilung zu einem anderen Fahrverhalten des Autos. Deshalb gilt: Vorsichtiger fahren und Achtung bei Tiefgaragen! Träger bei Nichtgebrauch demontieren, da das Auto sonst mehr Sprit verbraucht.