Glaubt man der Werbung, sind kippbare Sonnenliegen in geschwungener S-Form besonders bequem. Solche Modelle lassen sich von der Sitz- in die Liegeposition kippen und für den Transport in der Mitte zusammenfalten. Daher kann man sie flexibel einsetzen – auf dem Balkon, dem Sitzplatz oder in der Badi. Der K-Tipp prüfte mit einem Labortest, ob solche Liegemöbel robust, bequem und gut verarbeitet sind.
Die Ergebnisse sind ernüchternd: Keine einzige Liege ist uneingeschränkt bequem und gleichzeitig robust. Immerhin: Die Modelle «Pata» von Micasa und «Samba» von Fiam erreichten punkto Komfor» und Robustheit eine gute Note. Mit 129 beziehungsweise 99 Franken gehören sie zu den teureren Produkten im Test. Beide Modelle zeigten bei Belastungstests auf dem Prüfstand keine Schwächen (Kasten «So hat der K-Tipp getestet»).
Gute «Sunfun»-Liege ist relativ leicht
Fünf Fachleute beurteilten den Komfort der Liegen. Die beiden am besten rangierten Liegen schnitten hier gut ab. Den Experten fiel einzig auf, dass bei diesen Modellen die Füsse in der gekippten Position nicht vollständig waagrecht, sondern leicht nach oben zu liegen kommen. Aufgrund ihres soliden Stahlrahmens mit dicken Rohren sind beide Liegen sehr stabil – mit einem Gewicht von sieben Kilo allerdings auch eher schwer. Die leichtesten Produkte im Test wiegen vier bis fünf Kilo.
Wer seine Liege in die Badi mitnehmen möchte, dürfte mit der günstigen «Sunfun»-Liege von Bauhaus gut bedient sein. Sie wiegt nur etwas mehr als fünf Kilo und erhielt ebenfalls die Gesamtnote «gut». Bei der Robustheit erreichte sie eine ähnlich hohe Note wie die zwei besten Liegen. Allerdings liegt man auf dem «Sunfun»-Modell nicht sehr bequem. Die Experten bemängelten den eher knapp bemessenen Stoffbezug. Bei gross gewachsenen Leuten kann die Liegefläche zu kurz sein. Weiterer Minuspunkt: In der Sitzposition ist der Winkel der Armlehnen für eine völlig entspannte Haltung nicht optimal.
Die Liegestühle «Garden Place» (Fr. 25.95) von Hornbach und «Color XT 5014» (Fr. 29.90) von Conforama waren die günstigsten Produkte im Test. Beide schafften nur eine ungenügende Gesamtnote: Laut den Experten ist das Modell «Garden Place» so tief, dass man kaum entspannt darauf sitzen kann. Zudem wurde bemängelt, dass die Rückenlehne beim Sitzen einklappt. Die Liege verformte sich beim Belastungstest dauerhaft im Bereich der Gelenke und der Sitzfläche. Der gleiche Konstruktionsfehler zeigte sich beim Conforama-Produkt.
Positiv: Ein Sicherheitsproblem haben die Liegen nicht. Alle Modelle erwiesen sich als standfest.
Zur Kritik an seiner Eigenmarke wegen zu geringen Höhe schreibt Hornbach, der Komfort hänge unter anderem vom Körperschwerpunkt ab. Micasa sagt, der Testsieger «Pata» und das zweitplatzierte Modell «Samba» stammten vom gleichen italienischen Hersteller. Conforama, Coop und Jumbo kündigen an, die Testergebnisse in Produktverbesserungen einfliessen zu lassen.
So hat der K-Tipp getestet
Das Labor SLG in Hartmannsdorf (D) untersuchte auf Prüfständen und in der Praxis zwölf klappbare Sonnenliegen. Die Prüfpunkte im Überblick.
Robustheit: Die Liegestühle wurden im Labor mehreren Belastungstests unterzogen. Die Sitzfläche musste 500 Mal für je zehn Sekunden einem Gewicht von 100 Kilo widerstehen. Geklärt wurde ausserdem, ob die Liegen bei einem maximalen Gewicht von 200 Kilo kaputtgehen. Die Experten klappten die Liegestühle zudem 100 Mal auf und zu und bewerteten die Robustheit der Scharniere und Gelenke.
Komfort: Experten mit unterschiedlicher Körpergrösse und unterschiedlichem Gewicht bewerteten, wie bequem die Sonnenliegen sind. Die Testpersonen prüften, ob man bequem aufstehen und sich wieder hinlegen kann. Und wie einfach man die Positionen der Liegen verstellt.
Sicherheit: Geprüft wurde die Standfestigkeit der Stühle auf harten, weichen und unebenen Flächen. Besteht die Gefahr, dass man sich bei den Gelenken die Finger einklemmt? Kann die Liege ungewollt zusammenklappen?
Handhabung: Wie einfach lassen sich die Stühle aufstellen? Kann man die Produkte leicht zusammenklappen, transportieren und verstauen?
Rostschutz: Das Labor prüfte, ob Metallteile an den Liegen rosten können. Dafür wurden die Stellen zuerst entfettet, danach in eine rostfördernde Lösung aus Salz und Wasser getaucht und anschliessend im Wärmeschrank getrocknet. Rostspuren, die sich durch einfaches Reiben wieder entfernen liessen, wurden nicht beanstandet.
So finden Sie den passenden Liegestuhl
Es gibt drei Typen von Liegestühlen. Der K-Tipp sagt, was man beim Kauf beachten sollte.
Klassischer Liegestuhl
Bei diesem Typ kann man Lehne und Beinstütze in unterschiedliche Stellungen bringen – von der fast waagrechten Liegeposition bis zum normalen Sitzen.
Kippbare Liege
Solche Modelle hat der K-Tipp im aktuellen Test untersucht. Die kippbare Liege hat eine geschwungene S-Form und ist in lediglich zwei Positionen verstellbar.
Dreibeiniges klappbares Liegebett
Bei diesem Typ ist nur die Lehne verstellbar. Ein solches Liegebett lässt sich kompakt zusammenfalten.
Für alle Liegen gilt: vor dem Kauf im Laden zur Probe liegen. Weitere Tipps:
- Produkte aus Aluminium sind leicht und lassen sich daher besser transportieren als Modelle aus Stahlrohr. Nachteil: Alumöbel sind oft weniger standfest.
- Für ältere Leute empfehlen sich hohe Liegestühle. Sie erleichtern das Sichhinlegen und das Aufstehen.
- Gross gewachsene Leute sollten auf die Länge der Liegefläche und des Kopfteils achten.
- Die Liege- und Sitzflächen sind je nach Typ unterschiedlich breit. Je breiter, desto komfortabler.
- Beim Kauf darauf achten, dass die Rückenlehne genügend stabil und gut verstellbar ist, sofern der Liegestuhl auch zum Sitzen verwendet werden soll.
- Liegestühle mit grossen und nach aussen angeordneten Füssen bieten mehr Standfestigkeit.