Stadt- und Rennvelos sowie Mountainbikes werden oft ohne Lichter verkauft. Für solche Modelle gibt es LED-Lichtersets, die sich einfach montieren lassen. Sie sind eher für Velofahrten in der Stadt als in unbeleuchtetem Gelände konzipiert. Denn sie sollen vor allem den Fahrer sichtbar machen und dienen weniger dazu, den Weg gut auszuleuchten.
Der «Kassensturz» hat zusammen mit dem «Velojournal» zehn der meistverkauften Akku-Sets im Labor und im Praxistest nachts auf der Strasse prüfen lassen. Die wichtigste Frage: Wie gut sind die Velos von der Seite und von vorn auf eine Distanz von 100 Metern erkennbar?
Ergebnis: Nur zwei Sets schnitten gut ab. Die Hälfte der Vorderlichter war zu schwach. Sie wurden kaum oder gar nicht gesehen. Bei anderen Modellen bestand hingegen Blendgefahr. Einige leuchteten den Boden nur ungenügend aus – die Fahrt im Dunkeln wurde zum Blindflug. Der Test zeigt zudem: LED-Lampen, die ausdrücklich als «Tageslicht» verkauft werden, eignen sich für die Fahrt in der Nacht nur beschränkt.
Der Testsieger «BBB Strike Combo BLS-133» überzeugte in fast allen Punkten: Das Vorderlicht war auch seitlich gut sichtbar, und die Fahrbahn wurde damit am besten ausgeleuchtet. Aber Vorsicht: Ist die Lampe auf einer zu hohen Lichtstufe eingestellt, blendet sie andere Verkehrsteilnehmer.
Blinkende Velolichter nur als Zusatz erlaubt
Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Velobeleuchtung.
Wie macht man sich als Velofahrer zusätzlich sichtbar?
Velolampen liefern Licht in erster Linie nach vorne und nach hinten. Retroreflek-tierende Speichen, Reifen, Helme, Rucksäcke und Kleider mit Signalfarbe oder reflektierende Sprays verbessern die seitliche Sichtbarkeit (K-Tipp 9/2019).
Wie stellt man das vordere Velolicht richtig ein?
Es muss so eingestellt werden, dass es den Gegenverkehr nicht blendet. Das heisst: Das Velolicht sollte leicht nach unten gerichtet sein. Es gilt die 10-Meter-Regel: Die hellste Stelle des Lichtkegels sollte 10 Meter vor dem Velo auf dem Boden liegen.
Ist es erlaubt, mit blinkendem Licht Velo zu fahren?
Fahrer mit blinkenden Lichtern werden besser gesehen. Erlaubt sind diese aber nur als Zusatz zum gesetzlich vorgeschriebenen Licht. Grundsätzlich muss jedes Velo, das im Dunkeln unterwegs ist, «mit einem nach vorn weiss und einem nach hinten rot leuchtenden, ruhenden Licht ausgerüstet sein». Es sollte bei guter Witterung auf 100 Meter sichtbar sein. Zusätzliche Lichter müssen ebenfalls vorne weiss und hinten rot sein. Und sie dürfen nicht blenden.
Für Fahrten am Tag müssen Velos zumindest mit fest montierten Reflektoren ausgerüstet sein. Pedalen brauchen auf der Vorder- und der Rückseite Reflektorflächen.
Gibt es Alternativen zu Akku-Lampen?
Viele moderne Velolichter sind batteriebetrieben oder haben einen integrierten Akku, der sich über den USB-Eingang am Computer oder mit modernen Hand-Netzgeräten aufladen lässt. Velos mit ein-gebauten Nabenlichtern benötigen weder Batterie noch Akku. Solche Lichter leuchten, wenn man in die Pedale tritt.