Viele Frauen benutzen für die Monatshygiene Wegwerfprodukte wie Binden und Tampons. Ihr Nachteil: Sie verursachen Abfall. Eine Alternative sind sogenannte Menstruationstassen: Sie lassen sich mehrfach verwenden. Allerdings müssen sie regelmässig ausgekocht werden. Menstruationstassen gibt es in verschiedenen Grössen, Formen und Farben – meist sind sie aus Silikon.
Die TV-Sendung «Kassensturz» liess sechs der meistverkauften Modelle durch 28 Frauen anwenden und benoten. Die Preise pro Produkt lagen zwischen Fr. 19.80 und Fr. 28.50. Zu den Prüfkriterien zählten unter anderem die Handhabung vor und nach dem Verwenden, der Tragekomfort und die Dichtigkeit.
Ergebnis: Vor allem Produkte mit vergleichsweise breitem Durchmesser störten viele Frauen beim Tragen. Manche Tassen verursachten gar Schmerzen. War das Material zu hart, empfanden die Frauen das Ein- und Ausführen sowie das richtige Positionieren der Tasse zudem als mühsam. Positiv bewertet wurden Produkte mit einem Ringmechanismus: Er macht es einfacher, die Tasse beim Entfernen zu ergreifen. Die Frauen lobten zudem Produkte, die über eine Gebrauchsanweisung mit Illustrationen verfügen.
Für die Testerinnen waren folgende zwei Punkte entscheidend: Die Tassen dürfen beim Tragen nur wenig oder gar nicht spürbar sein. Und sie müssen dicht sein. Das war allerdings nicht bei allen Produkten der Fall: Schloss die Menstruationstasse nicht vollständig ab oder verrutschte sie beim Tragen, lief Blut neben dem Plastikbecher durch.
Menstruation: Die Vor- und Nachteile der Hygieneartikel
Viele Frauen leiden an Menstruationsbeschwerden. Daher sollte ein Hygieneartikel nicht zusätzlich durch eine komplizierte Handhabung Probleme bereiten, beim Tragen stören oder gar Beschwerden hervorrufen. Ob Binden, Mens-Tassen, Mens-Schwämmchen oder Tampons: Alle Produkte haben Vor- und Nachteile.
Binden: Das Einwegprodukt ist einfach anzuwenden. Das Problem: Binden sind meist aus Kunststoff hergestellt. Chemikalien im Material können die Schleimhaut reizen. Vollgesogene Binden können ein unangenehmes Traggefühl hervorrufen.
Mens-Schwämmchen: Dabei handelt es sich um wiederverwendbare, ovale Schwämme zum Einführen. Sie trocknen die Vagina nicht aus und sind kaum spürbar. Man sollte sie mehrmals täglich auswaschen. Aufgrund des porösen Materials besteht das Risiko, dass Krankheitskeime verschleppt werden.
Mens-Tassen: Sie lassen sich mehrfach verwenden. Mens-Tassen belasten das natürliche Klima der Scheide nicht. Sie bieten länger Schutz als Binden und Tampons, weil sie ein grösseres Fassungsvermögen haben. Die Tassen schützen auch besser vor Infektionen als Tampons, weil sie die Vagina-Schleimhaut nicht austrocknen. Das Einführen und das Herausziehen verlangt allerdings etwas Übung. Zudem sollten die Tassen mehrmals täglich ausgewaschen werden.
Mens-Tassen eignen sich gut beim Schwimmen. Grund: Anders als Tampons saugen sie sich nicht mit Wasser voll, denn sie bestehen aus weichem Kunststoff. Ein einzelner Becher kostet bis zu 50 Franken und soll laut den Herstellern bis zu zehn Jahre lang verwendet werden können. Langfristig fährt man damit also günstiger als mit Binden und Tampons.
Tampons: Das Einwegprodukt ist praktisch in der Anwendung und kaum spürbar. Allerdings trocknet die Watte die empfindliche Schleimhaut der Vagina aus, was zu Brennen und Jucken führen kann.
Wichtig: Hygieneartikel sollte man spätestens alle acht Stunden wechseln oder reinigen. Zuvor immer gründlich die Hände waschen, um Infektionen der Scheide zu vermeiden. Weitere gute Tipps liefert das «Gesundheitstipp»-Merkblatt Menstruation. Gratis zum Herunterladen unter Ktipp.ch oder zu bestellen bei: K-Tipp, «Menstruation», Postfach, 8024 Zürich