Zwei Uhrbänder aus dem Verkauf genommen
Inhalt
K-Tipp 2/2001
31.01.2001
K-Tipp-Test Uhrbänder enthalten Giftstoffe
4 von 20 untersuchten Uhrbändern enthielten Krebs erregende Azofarbstoffe, giftige Lagerschutzmittel oder hautreizendes Chrom. Zwei Produzenten zogen je ein Band aus dem Verkehr.
Thomas Vogel tvogel@ktipp-ch
Zwei Hersteller von Uhrarmbändern haben auf den K-Tipp-Test umgehend reagiert: Sowohl Hirsch als auch Rado zogen ein Produkt aus dem Verkehr. Grund: Der K-Tipp hatte in den Uhrbändern giftiges Pentach...
K-Tipp-Test Uhrbänder enthalten Giftstoffe
4 von 20 untersuchten Uhrbändern enthielten Krebs erregende Azofarbstoffe, giftige Lagerschutzmittel oder hautreizendes Chrom. Zwei Produzenten zogen je ein Band aus dem Verkehr.
Thomas Vogel tvogel@ktipp-ch
Zwei Hersteller von Uhrarmbändern haben auf den K-Tipp-Test umgehend reagiert: Sowohl Hirsch als auch Rado zogen ein Produkt aus dem Verkehr. Grund: Der K-Tipp hatte in den Uhrbändern giftiges Pentachlorphenol (PCP) festgestellt.
«Wir haben die betreffenden Bänder zurückgezogen und vernichtet», erklärt Walter Kampl, Mitglied der Hirsch-Geschäftsleitung. Hirsch ist der Hersteller der Marcco-Bänder.
Auch Swatch-Konzernleitungsmitglied Edgar Geiser versicherte dem K-Tipp. «Wir werden die betreffenden Rado-Bänder sofort aus dem Verkehr ziehen.» Beide Hersteller liessen weitere Bänder analysieren. Sowohl Kampl wie auch Geiser betonen: «Wir haben keine weiteren Bänder mit bedenklichen Inhaltsstoffen gefunden.»
PCP ist stark krebsfördernd. Besonders stossend ist, dass bei der Herstellung von Chlorphenolen das Seveso-Gift Dioxin entsteht. Lederhersteller setzen Chlorphenole als Lagerschutzmittel ein.
Neben PCP fand das deutsche Umweltlabor Wiertz-Eggert-Jörissen ein Band, das mit bedenklichen Azofarbstoffen belastet ist. Auch diesmal hiess der Hersteller Rado.
Die meisten dieser rund 2500 Farbstoffe sind zwar harmlos. Doch einige können im Körper zu Krebs erregenden Substanzen zerfallen. Deshalb sind in etlichen europäischen Ländern - unter anderem in Deutschland, aber auch der Türkei - diese Azofarbstoffe verboten.
Ebenfalls nicht erfreulich ist das in zwei Sector-Uhrbändern gefundene Chrom VI. Es kann zu Ekzemen mit Bläschen und juckenden Hautausschlägen führen. Dieser Schadstoff entsteht beim Gerben des Leders.
Die Herstellerfirma Sector gab zu den Analyseresultaten keine Stellungnahme ab.
Vor allem für Allergiker wichtig ist der Nickelgehalt der Schnallen. Nickel ist ein stark allergisierendes Metall - und Allergiker reagieren bereits auf kleinste Mengen. Deshalb hat der K-Tipp Mengen über einem Prozent um eine Stufe abgewertet.
n