Der K-Tipp hat zehn Vollfett-Margarinen mit einem Fettgehalt von 80 bis 85 Prozent sowie zehn fettarme Margarinen mit maximal 70 Prozent Fett ins Labor geschickt. Das Labor prüfte die Qualität des Fettes. Zudem wurde untersucht, ob die Produkte die Fettschadstoffe 3-MCPD und Glycidol enthalten.
Becel-Margarine mit Note «sehr gut»
Die Ergebnisse: Von den vollfetten Margarinen erhielten sechs Produkte eine gute oder sehr gute Note, bei den Margarinen mit geringerem Fettgehalt waren es nur vier Produkte. Ein «sehr gut» gaben die Experten nur der Vollfett-Margarine «Gold mit Sonnenblumen-, Raps- und Leinöl» von Becel. Sie enthält am meisten gesunde Omega-3-Fettsäuren. Deren Verhältnis zu den Omega-6-Fettsäuren ist ausgewogen. Zudem enthält sie kaum Fettschadstoffe und weniger als ein Prozent heikle Transfettsäuren.
Der Testsieger von Becel zählt mit einem Preis von Fr. 1.10 für 100 Gramm aber zu den vier teuersten Produkten im Test. Die günstigsten mit gut bewerteten Margarinen kosten nur 36 Rappen.
Am wenigsten Transfettsäuren enthält die fettarme Margarine «Balance» der Migros. Sie verpasste eine sehr gute Gesamtnote nur knapp. Das deutsche Bundesamt für Risikobewertung empfiehlt: Nicht mehr als 1 Prozent der konsumierten Fettsäuren sollten Transfettsäuren sein. In Dänemark gilt ein Höchstwert von 2 Prozent des gesamten Fettanteils. Transfettsäuren stehen im Verdacht, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erhöhen.
Am meisten Transfettsäuren enthielten die Margarine «Die Streichfähige» und die «Margarine mit 10 % Butter», beide von Denner. Letztere enthält rund 2,5 Prozent schädliche Transfettsäuren und vergleichsweise wenige gesunde Omega-3-Fettsäuren. Auch das Verhältnis zu den Omega-6-Fettsäuren ist ungünstig. Das ergab die Note «ungenügend».
Drei Produkte mit viel Fettschadstoffen
Erfreulich: Die Gehalte an den Fettschadstoffen Glycidol und 3-MCPD sind in den meisten Produkten tief. Diese Stoffe bilden sich beim Erhitzen von Fetten und Ölen. Nur die beiden Coop-Margarinen «Coop Margarine pflanzlich» von Qualité & Prix und die «Margarine» von Prix Garantie weisen erhöhte Glycidol-Werte auf. Coop schreibt, dass man an der Reduzierung des Anteils von Fettschadstoffen arbeite.
Verhältnismässig viel 3-MCPD fand das Labor in der M-Budget-«Margarine» aus der Migros. Dieser Stoff steht im Verdacht, Organe zu schädigen. Die Migros schreibt, dass die «Margarine» von M-Budget in vergangenen eigenen Tests deutlich weniger 3-MCPD enthalten habe.
Bei den fettarmen Margarinen wurden bei keinem der getesteten Produkte erhöhte 3-MCPD- und Glycidol-Werte nachgewiesen. Das hat auch damit zu tun, dass fettarme Margarine weniger Fett und damit weniger Fettschadstoffe enthält. Wer weniger Fett isst, nimmt aber auch weniger gesunde Omega-3-Fettsäuren zu sich.
So wurde getestet
Ein auf Lebensmittel spezialisiertes Labor hat im Auftrag des K-Tipp zehn vollfette und zehn fettarme Margarinen untersucht. Geprüft wurden folgende Punkte:
Omega-3-Fettsäuren: Wie viele gesunde Omega-3-Fettsäuren sind in den Margarinen enthalten? Diese Fettsäure kann der Körper nicht selber produzieren. Sie muss über die Nahrung aufgenommen werden. Und: Wie ist das Verhältnis der Omega-3- zu den Omega-6-Fettsäuren?
Beide Fettsäuren werden am gleichen Ort im Körper verarbeitet. Ideal ist laut dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung ein Verhältnis von 1:5.
Transfettsäuren: Wie viele schädliche Transfettsäuren befinden sich in den Margarinen? Diese Säuren stehen im Verdacht, dass sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
Fettschadstoffe: 3-MCPD und Glycidol bilden sich beim Erhitzen von Fetten und Ölen. 3-MCPD steht im Verdacht, Organe zu schädigen. Glycidol gilt als krebserregend und genverändernd.
Margarine – nicht zwingend vegetarisch
Butter oder Margarine? Butter ist ein Naturprodukt und besteht aus Milchfett und Wasser. Margarine besteht aus pflanzlichen oder tierischen Fetten sowie diversen Zusatzstoffen wie etwa Carotin. Dieser wird zur Färbung eingesetzt. Ob Butter oder Margarine auf den Frühstückstisch kommt, ist in erster Linie eine Geschmackssache.
Fett und Schadstoffe: Gesundheitlich gibts zwischen Butter und Margarine kaum einen Unterschied, wenn die Margarine von guter Qualität ist. Bei der Herstellung von Margarine können Fettschadstoffe entstehen. Dies ist bei der Butter nicht der Fall. Dafür enthält Butter mehr Transfettsäuren. Diese kommen in Butter natürlich vor und sind nicht alle schädlich für den Körper.
Kalorien: Eine Vollfett-Margarine enthält genau wie Butter 80 Prozent Fett. Sie eignet sich also nicht zum Abnehmen. Es gibt aber Margarinen mit einem geringeren Fettgehalt. Statt Fett enthalten diese Produkte mehr Wasser. Die «Coop Margarine 28 % Fett» von Qualité & Prix etwa besteht zu mehr als 70 Prozent aus Wasser. Günstiger ist Margarine mit weniger Fett nicht unbedingt: Das Coop-Produkt mit nur 28 Prozent Fett kostet doppelt so viel wie einige Vollfett-Margarinen. Am teuersten ist Butter.
Vegetarisch? Margarinen sind nicht immer vegetarisch. Bei der «Margarine mit 10 % Butter» von Denner zum Beispiel ist die Hälfte des verwendeten Fettes Rinderfett. Doch selbst Produkte, die als «Pflanzenmargarine» oder «pflanzlich» bezeichnet werden, sind nicht immer frei von tierischen Bestandteilen. In der Schweiz ist bei solchen Produkten ein Anteil von bis zu zwei Prozent tierischen Fetten erlaubt.
Streichbarkeit: Margarine ist meistens schon gut streichbar, wenn man sie aus dem Kühlschrank nimmt. Bei der Butter muss man in der Regel ein paar Minuten warten.